Ayya Khema
Liebende Güte

Viele, ja die meisten, die Meditation praktizieren wollen, haben Schwierigkeiten damit, vor allem die Schwierigkeit, sich tatsächlich dauerhaft auf das Meditationsobjekt zu konzentrieren. Ein Ausweg hierzu sind geführte Meditationen. Solche werden in vielen Meditationsgruppen praktiziert, auch der Handel bietet Cassetten mit geführter Meditation an.


Die Pausen (so gekennzeichnet: ******** können sehr kurz sein (20 bis 30 Sek.)


Zunächst richten wir die Achtsamkeit für einige Augenblicke auf den Atem. Wir beobachten an den Nasenlöchern, wie er ein- und ausströmt.

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Wir sind ganz hier und jetzt. Wir versenken uns in uns selbst.

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Tief in uns drinnen, da sehen wir einen herrlichen Blumengarten. Die Blumen gedeihen auf dem Nährboden der Liebe. Diesen Blumengarten hegen wir mit Fürsorge. Der Blumengarten erfreut uns. Hier fühlen wir uns geborgen.

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Jetzt machen wir den schönsten Blumenstrauß zurecht, den wir uns vorstellen können. Diesen Blumenstrauß geben wir demjenigen oder derjenigen, die uns hier am nächsten sitzt. Dies bringt uns Freude.

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Jetzt denken wir an unsere Eltern, gleich ob sie noch leben oder nicht. Wir machen den herrlichsten Blumenstrauß zurecht, mit wunderbarem Duft. Den geben wir unseren Eltern aus Dankbarkeit und Zuneigung.

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Nun denken wir an unsere liebsten Menschen, vielleicht an unseren Part-ner oder an unsere Kinder. Wir gehen mit ihnen in unseren Herzensgarten und geben ihnen ein wunderschönes Blumengebinde - in Liebe und Dankbarkeit - ohne irgendeine Gegengabe zu erwarten.

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Wir sehen deutlich, je mehr Blumen wir verschenken, desto mehr wach-sen im Garten unseres Herzens nach. Wir machen auch Sträuße für unsere Freunde, Bekannten und Verwandten zurecht. Sträuße aus Blumen, die auf dem Nährboden der Liebe gewachsen sind. Mit Fürsorge zusammengestellt. Das bringt Freude.

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Nun denken wir an Menschen, die uns im Alltag begegnen. Mit denen wir uns eigentlich nie näher beschäftigt ha-ben. Nachbarn, Postboten, Kollegen, die Verkäuferin im Supermarkt. Für jede dieser Personen binden wir den schönsten Strauß, den wir uns vor-stellen können - aus Liebe und Zuneigung. In uns wächst ein Gefühl der Zuneigung, der Liebe und Zusam-mengehörigkeit mit diesen Leuten.

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Jetzt denken wir an einen schwierigen Menschen, einen, der uns geschadet hat oder über den wir uns geärgert haben, jemanden, den wir eigentlich ablehnen. Dieser Person können wir dankbar sein, dankbar für die Lernsituation, in die sie uns gebracht hat. Aus Dankbarkeit für diese Chance, binden wir auch für diese Person einen wunderschönen Strauß und überreichen ihn mit dem Ausdruck des Vergebens. Wir spüren die Erleichterung, die dadurch kommt.

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Wir öffnen unser Herz ganz weit, alle die in diesem Hause sind dürfen hin-ein, Menschen, die wir vielleicht noch nie gesehen haben, und jeder darf sich von den Blumen der Liebe pflü-cken. Und überall dort, wo Blumen gepflückt wurden, wachsen neue nach, noch schönere. Nur durch Verschenken der Liebe kann Liebe wachsen.

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Nun öffnen wir den Blumengarten für alle Leute in dieser Straße, für uns völlig Unbekannte.

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Nun kommen Menschen aus Dörfern und Städten im ganzen Land. Und al-le, alle dürfen in unseren Blumengarten der Liebe, und dieser Blumen, dieser Güte, dieser Freude teilhaftig werden.

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Alle Wesen der Welt dürfen in unseren Blumengarten. Alle Wesen. Irdi-sche und solche von außerhalb dieser Erde. Mit all diesen teilen wir unsere Blumen. Geteilte Freude ist vielfache Freude.

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Nun lenken wir wieder die Achtsamkeit auf uns selbst. Wir sind glücklich dank unserer Großzügigkeit. Wir verankern diesen Blumengarten fest im Herzen, daß wir immer Zugang dazu haben, wir und die anderen.

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Mögen alle Wesen die Blumen in ihrem Herzen zur Blüte bringen.
 



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