Den Pfad gehen 
Teil 2 - Österreich
ein Bericht von Horst
der ausführliche bebilderte Text befindet sich hier
letzte Aktualisierung: 10. August  2011


Etappe 27
Tirol
von Scharnitz nach Zirl
seit Gelnhausen
664 km
Etappe 38 nach Obertauern
953 km
Etappe 28 über Innsbruck nach Ampass
689 km
Etappe 39 nach St. Michael am Katschberg
987 km
Etappe 29 nach Neu Terfens (Inntal)
710 km
Etappe 40
Kärnten
nach Rennweg
1001 km
Etappe 30 nach Münster (Inntal)
740 km
Etappe 41 nach Gmünd
1024 km
Etappe 31 nach Wörgl (Inntal)
765 km
Etappe 42 nach Spittal
1046 km
Etappe 32 nach Ellmau
793 km
Etappe 43 nach Paternion-Feistritz
1063 km
Etappe 33 nach Fieberbrunn
816 km
Etappe 44 nach Villach
1087 km
Etappe 34 nach Leogang in Salzburg
839 km
Etappe 45 nach Arnoldstein-Hart
.1099 km
Etappe 35 nach Maria Alm Hinterthal
872 km
Etappe 46a über den Wurzenpass
111111 km
Etappe 36 nach Bischofshofen
901 km
Etappe 46b nach Slowenien
.11121 km
Etappe 37 nach Radstadt
928 km
zum
Teil 3 - Slowenien
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Bundesland Tirol
Der österreichische Teil des Pfades begann an der Porta Claudia in Scharnitz (Tirol)

Bilder anklicken zum Vergrößern
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Republik Österreich
Etappe 27 von Scharnitz nach Zirl, 31 km

Dieser Indianer ist nicht Winnetou, sondern David, und das tolle Stirnband dient nicht zur Befestigung einer Adlerfeder, sondern zur Aufnahme von Schweiß, denn die 10 Tage unserer gemeinsamen Wanderung waren von sehr sommerlichem Wetter gekennzeichnet.
 

Und auch der Typ mit dem Cowboyhut ist nicht etwa Old Surehand, sondern das ist Horst, und der Hut dient sowohl als Sonnenschutz als auch als Schweißaufnehmer. 
Dieses nicht historische Gemäuer dient für irgendwelche Events im mondänen Seefeld, es steht übrigens auf einem großen Wasserspeicher eines Pumpspeicherwerkes zur Elektrizitätsspeicherung.
 
In Seefeld kann man sich von Fiakern herumkutschieren lassen.
Nach Seefeld hatte ich den Eindruck, David sähe irgendwie anders aus, auch schien er geschrumpft, daher erkennt man ihn nur, wenn man das Bild zum Vergrößern anklickt.
 
Und plötzlich taucht vor unseren Blicken das Inntal auf.
Beim Abstieg des Zirler Berges geht der Pfad teilweise neben der Bundesstraße... 
 
...und teilweise als steiler Zick-Zack-Weg durch den Wald...
 ... und mitunter auch in einer Weise, die es einem nicht schwindelfreien Flachlandtiroler nicht einfach macht.
 
Während des Abstieges bildeten sich bei mir leider einige Blasen, die das Wandern in den nächsten Tagen nicht wirklich leichter machten.
Etappe 28
von Zirl über Innsbruck nach Ampass, 25 km

Nicht immer sieht das Inntal in der Nähe von Innsbruck besonders idyllisch aus...
 

...die Lamas jedoch betrachten es mit stoischer Gelassenheit.
Innsbruck lassen wir so schnell wie möglich hinter uns...
 
...und steigen aus dem Inntal (Bild) auf zum kleinen Ort Ampass, wo uns David ein günstiges Privatzimmer gemietet hat.
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.Etappe 29 von Ampass im Inntal nach Neu-Terfens, 21 km

Da es immer noch sehr heiß war, freuten wir uns jeden Tag aufs neue auf eine Rast zur Mittagszeit... 


...um dann frisch gestärkt unserem Tagesziel entgegenzuschreiten, hier Neu Terfens im Inntal.
Etappe 30 von Neu-Terfens nach Münster im Inntal, 30 km

Weiter geht es auf dem Inntal-Radweg

...über Schwaz...
...wo wir einmal mehr in der Drogerie unseren Vorrat an Pflastern und Fußpflegemitteln aufstockten.
 
Ein besonders ungastlicher Ort war Jenbach, wo wir nicht nur mehrfach in die Irre geführt wurden - wie hier David an einem Kraftwerk von General Electrics, sondern auch nichts zu essen bekamen.
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Laben konnten wir uns dann am Abend im Gasthof Zillertalblick (das Bild beweist die korrekte Namensgebung)...
 
...wo wir uns auch das Frauen-Fußball-WM-Spiel Deutschland gegen Japan ansahen.
David erwies sich als Japanerinnen-Anhänger.
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Etappe 31 von Münster nach Wörgl im Inntal, 25 km

Frohen Mutes ging es am nächsten Morgen weiter über Brixlegg

und Rattenberg.
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. Waren wir gestern mittags in Jenbach herb enttäuscht worden, so war Rattenberg ein wunderschönes Gegenbeispiel, wie touristenfreundlich Tirol sein kann.
 
Doch danach ging es am heißesten Tag dieses Sommers durch sonnige Inntal weiter.
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Total ausgedörrt erreichten wir einen Truckstop vor Wörgl und - nachdem wir uns etwas erfrischt hatten -
den Gasthof in Wörgl, wo David uns ein Zimmer (mit Fernseher für die Frauen-WM) reserviert hatte. Unseren Durst stillen wir wie üblich mit einer Hollersaft-Schorle (es gibt nichts Besseres gegen Wandererdurst!) und warten auf das erlösende Gewitter.
Etappe 32 von Wörgl nach Ellmau, 28 km

Am nächsten Morgen geht es auf etwas klitschigem Boden (wegen des vorangegeangenen Gewitters) den Fuchsweg entlang aus dem Inntal heraus.

Bei Brugghäusl erwiesen sich unsere Karten als nicht besonders hilfreich: zunächst mussten wir eine Art Autobahnkreuz überschreiten (für Radfahrer verboten - von Fußgängern stand nix an, sagte ich David), dann endete der Weg mehrfach in Privatgrundstücken (Durchgang verboten! siehe Bild).
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So entschlossen wir uns zur Bundesstraße zurückzukehren, was auch viiiiiiiel lustiger war, wie diese Fotos beweisen...
 
...es handelt sich um ein Radarblitzgerät mit Schmäh!
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Das Tragen der kurzen Hose 
- siehe vier Bilder vorher - 
scheint meinen Beinen nicht besonders gut bekommen zu sein..
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Etappe 33 von Ellmau nach Fieberbrunn, 23 km

Am nächsten Tag konnten wir ganz offensichtlich einen Pilgerweg entlang gehen.
 

Und er stellte sich auch als viel schöner als die Straßenkreuze am Tag zuvor heraus.
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Auf dem Pilgerpfad begegneten wir nicht nur seiner Heiligkeit...
 
...sondern auch einem ganz besonderen Ordnungssinn.
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Wir machten Mittagspausen in St. Johann in Tirol, wo es einen recht regen Kleinflughafen hat.
 
Anschließend ging David einmal mehr seiner Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich landwirtschaftliche Maschinen zu untersuchen und zu benennen.
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Salzburg
Etappe 34 von Fieberbrunn in Tirol nach Leogang in Salzburg, 23 km
Hier, bei der Quelle der Leoganger Ache, überschreiten wir die Grenze zum Bundesland Salzburg, das sich laut diesem Schild als Milchparadies anpreist. Möglicherweise ist Tirol eher eine Kuhhölle, denn dort habe ich kein einziges freilaufendes Rind gesehen, nur Tiere in Ställen brüllen gehört, die nicht auf die Wiesen durften.
Tatsächlich gab es in Salzburg (nicht nur, aber auch) vereinzelt freilaufende Kühe - oder freisitzende, wie hier.
 
Dieses Schild ist kein Witz: tatsächlich müssten ohne dieses Zusatzschild hier formalrechtlich alle Fahrräder getragen werden, wie mir ein Experte des ADFC erklärte.
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Kaum in der Gemeinde Leogang angelangt, kommt man in einen Skulpturenpark, in dem nicht nur Menschen und Tiere dargestellt sind, 
 
sondern auch Geräte, 
wie z. B. ein Einrad oder eine Luftpumpe.
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An diesem Abend war mein Blasenpflaster leider mit dem Strumpf verklebt, und als ich diesem auszog, riss nicht nur die Blase auf, sondern auch noch ein großes Stück Haut über dem rohen Fleisch ab, was mir in den nächsten Tagen noch einige Probleme bereiten sollte.

Bei so viel Grauen verkriecht sich ein kluger Kopf lieber hinter seine Lieblingslektüre. Es war übrigens mein letzter Wandertag mit David, unsere gemeinsame Zeit endete - wie geplant - hier und er fuhr zurück nach Frankfurt.

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Etappe 35 von Leogang nach Maria Alm (Hinterthal), 33 km

Ja, hier in Salzburg dürfen Kühe hin und wieder noch frei herumlaufen.
 

In Saalfelden gibt es eine orthodoxe Kirche.
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Die Postalm oberhalb Maria Alm.
 
Blick übers Urslautal auf die Schwalbenwand.
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. Na, wo will denn diese bergmäßig ausgerüstete Jugendgruppe hin?
 
Aha, daher, hier gibt es einen Baumkletterpark.
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Und nach einer kleinen Stärkung am Berggasthof Jufen...
 
...geht es weiter zum Tagesetappenziel Hinterthal - nein nicht in diesem Nobelschuppen, in ein Privatzimmer etwas weiter abseits gelegen natürlich. 
Und damit endet der 
Schönwetterteil der Wanderung.
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Etappe 36 von Hinterthal nach Bischofshofen, 29 km

Da die Bundesstraße von Hinterthal nach Dienten gesperrt war, benutzte ich diese. Ich wusste noch nicht, das Bundesstraßen für die nächsten Tage mein Pfad sein würden.

Außerdem setzte Regen ein, der nicht nur den Radlern des Radrennens (hier am Dientner Sattel, 1403 m über NN)  zusetzte, sondern auch mich durchnässte, zumal die Straße hier nicht mehr gesperrt war und die Autos mich bespritzten.
Lediglich in Mühlbach am Hochkönig konnte man von der Bundesstraße abweichen: auf diesen "Skiweg", der allerdings elegant an den Gasthöfen vorbeiführte, aber es sollte ja ganz am Ortsende noch zwei Einkehrmöglichkeiten geben. Diese waren allerdings beide geschlossen. Also verspeiste ich meine beiden auf der 33. Etappe in St. Johann gekauften Käsebrötchen, nachdem ich die verschimmeltsten Stellen entfernt hatte in einem Buswartehäuschen (trocken!), um dann weiter durch den Regen nach Bischofshofen zu stapfen. Meinen Fotoapparat ließ ich regengeschützt
in meiner Tasche, daher hier keine 
weiteren Bilder. Mein Fuß entzündete sich 
und klopfte, ich bekam Fieber und 
Schüttelfrost. In Bischofshofen gab es nur 
eine Übernachtungsmöglichkeit, den
Dorfwirt (46 €!), aber das war mir jetzt egal,
ich wollte nur noch ins Bett, um mich auszu-
kurieren.
Etappe 37 von Bischofshofen nach Radstadt, 27 km

Frisch ausgeruht und mit frisch versorgter Fußwunde breche ich am nächsten Morgen wieder auf.

Oben die Tauernautobahn unten die Bundesstraße 99, die von nun an für einige Tage meine Heimat wird, mitunter gibt es einen Fuß- oder Radweg in der Nähe, meist ist jedoch direkt die B 99 mein "Pfad".
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Die meinen es hier allenthalben mit ihrer Überwachung ernst, sie stellen nicht nur entsprechende Schilder auf...
...sie montieren auch tatsächlich die dazugehörigen Kameras, wie hier auf diesem Pfahl. 
Heute klappte das mit dem mittäglichen Einkehren viel besser, und die Tochter des Postwirtes bereitete mir ein wunderschönes Käsebrot, dazu ein (alkfreies) Weizenbier - so lässt es sich leben!
 
Allerdings wurde ich auch hier videoüberwacht.
Inwischen war das Wetter wieder freundlicher geworden, wenn auch nicht mehr so warm wie in der Vorwoche...
 
... und so schreite ich frohen Mutes über Eben nach Radstadt.
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Und in Ortsnähe von Radstadt gab es dann auch wieder einen Fußweg abseits der B 99.
 
 
Und wenn alles so rundläuft, dann findet sich auch eine gute Übernachtung, hier bei der Salzburger "Wirtin des Jahres 2009", der Frau Löcker, bei der es weder einen Einzelzimmerzuschlag noch einen Aufpreis für nur eine Übernachtung gab. 
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Etappe 38 von Radstadt nach Obertauern (1738 m über NN), 25 km

Jetzt liegt die bisher der anspruchsvollste Etappe meiner Pilgerwanderung vor mir, die Überquerung der Hohen Tauern, sorgsam versorge ich daher meine Wunde.

Schon kurz nach Beginn meiner Etappe, hier am Ortsausgang von Radstadt am Golfplatz setzt der erste von mehreren Regenschauern ein, außerdem ist es sehr viel kälter geworden, herbstlich. 
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Hier schien mir einiges größenordnungsmäßig durcheinandergeraten zu sein, vielleicht würde das Auto auh wachsen, wenn es unter dem Stuhl hervorkäme und siech vom Regen begießen ließe.
Gestern fand ich - bei gutem Wetter - die Tauern abschreckend hoch, inzwischen haben sich die Götter entschieden, mich nicht mehr abzuschrecken und haben die Berge hinter den Regenwolken verborgen.
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Anfangs noch abseits der B 99 entlang der Taurach geht mein Pfad...
...der schon vor zwei Jahrtausenden von den Römern genutzt wurde um nach Roma transalpina zu gelangen...
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...doch sobald das Tal enger wird, muss ich zurück auf die B 99, meine Stammstraße..
Hier an der Vordergnadenalm muss ich von der Bundesstraße ausweichen, um nicht in einen Tunnel zu gelangen. Google Maps hatte die Entfernung zwischen Unter- und Obertauern per Auto auf 11 km, zu Fuß auf 148 km angegeben (wegen des zu umgehenden Tunnels), also entschloss ich mich hier auf den nahen Arnoweg auszuweichen.
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Die eine Variante des Arnowegs...
...führte zum Johannesfall. Da jedoch der Weg zunehmend glitschiger wurde, mein Rucksack die Tendenz aufwies mich talwärts zu ziehen und ich außerdem nicht schwindelfrei bin, entschloss ich mich nicht den Pfad unter dem Wasserfall hindurch und dann die Treppe aufwärts (Bild) zu nehmen, sondern....
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entschied mich für die andere Variante des Arnowegs, die jedoch auch ihre Tücken hatte, nämlich im Zickzack steil bergauf führte, aber so gelangte ich wieder zu meiner heißgeliebten B 99...
...die mich nach Obertauern führte.
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So erreichte ich, vom Aufstieg geschwitzt - ich trug unter der Regenjacke nur ein T-Shirt - den Wintersportort, in dem die Schneeszenen des Beatles-Films Hi-hi-hilfe gedreht wurden, an einem Julitag um 17 Uhr bei einer Temperatur von +1 Grad Celsius..

Man scheint hier Skischulen für äußerst freudige Erscheinungen zu halten?!

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Etappe 39 von Obertauern nach St. Michael am Katschberg, 34 km 

Ursprünglich hatte ich vor, ab der Tauernüberquerung normalerweise im Zelt zu übernachten, nachdem ich in Radstadt die Wettervorhersage gehört hatte, nahm ich jedoch davon Abstand. 
Das war gut so, denn in der Nacht gab es Schneeregen, in den höheren Lagen blieb der Schnee liegen.

 
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Weiter ging es zu Tal immer entlang der B 99, heute abwechslungsweise auch durch die Galerien und Tunnel.
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Hier in Mauterndorf sollte eigentlich meine Tagesetappe enden, doch da es trockenes Wetter war und für den nächsten Tag Regen angesagt war, entschloss ich mich bis St. Miachael weiterzugehen, um morgen im Regen nur den Katschberg überqueren zu müssen.
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Nanu, was machst du denn hier? scheinst ja auch weit gepilgert zu sein, dich habe ich doch letztmals in Kleinasien gesehen?
In Mauterndorf hatte ich mir telefonisch ein Zimmer in St. Michael reserviert. Da die Wegbeschreibung jedoch falsch war, wurden es noch einige Kilometer mehr. Zum Glück war kurz vor meinem Privatzimmer ein Laden, wo ich mir etwas zu essen für den Abend kaufte, damit ich nicht noch zurück in die Ortsmitte musste, denn heute schmerzten meine Füße wieder sehr heftig, und ich war froh, mich hinlegen zu können.

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Etappe 40 von St. Michael über den Katschberg nach Rennweg, 14 km 

Der Vormittag mit dem Aufstieg auf den Katschberg war verregnet und in Wolken, daher hiervon keine Fotos. Auf dem Katschberg rastete ich, telefonierte nach einem Zimmer in Rennweg, und als ich dort ankam, war das Wetter wieder ganz akzeptabel.

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So kam ich durch das frühe Buchen während des Regens zu einem freien Nachmittag in Rennweg, wo ich ein sehr schönes Zimmer bei Faminlie Strafner hatte.

Hier konnte ich meine ersten 1000 km der Pilgerpfad feiern, außerdem war ich inzwischen in Kärnten angekommen, dem letzten österreichischen Bundesland meiner Pilgerwanderung.

Etappe 41 von Rennweg nach Gmünd, 23 km 

Am nächsten Morgen verließ ich das Blumen- und Figuren gschmückte Rennweg...
 

...und folgte weiter der B 99 durch das Liesertal.
Da das Liesertal sehr eng ist geht die Katschbergautobahn oben auf Stelzen allmählich vom Katschbergtunnel abwärts, während ich unten der Katschbergstraße (B 99) folge.
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Allmählich komme ich in flachere (und damit auch wärmere) Gefilde.
Hier ein Selbstportrait des Pilgerwanderers.
...die B 99 zieht sich...
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Aber schließlich wird das Tagsziel Gmünd erreicht, das sich als Künstlerdorf bezeichnet...

...und ich treffe einen Laden wieder, wo ich vor fünf Jahren einen Hut bekam, den ersten von einer ganzen Reihe, die folgen sollten.

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Etappe 42 von Gmünd nach Spittal, 22 km

Nach dem "Künstlerdorf" Gmünd wartete als nächstes "Europas 1. Babydorf Trebesing" auf, wo tatsächlich alles auf Kleinkinder ausgerichtet schien.

Vorbei an den letzten Kinderbelustigungen... 
...geht es bei noch trockenem Wetter nach Spittal.
Und der große Unterschied zwischen den letzten Bildern und diesem vom Ortseingang Spittal? Ich habe inzwischen die B 99 hinter mir gelassen!
Etappe 43 von Spittal nach Paternion, 17 km

An diesem und dem nächsten Tag durchwandere ich das Drautal, abwechslungsweise auf dem Radweg.

Und komme gegen Mittag nach Paternion. Leider hat die Zimmervermittlung geschlossen und es gibt auch keine Aushänge. Also gehe ich weiter zum nächsten Ortsteil, wo ich einen Gasthof "Zentral" finde, der günstig Zimmer vermietet. Da es zu regnen beginnt bleibe ich heute hier  .
Etappe 44 von Paternion-Feistritz nach Villach, 24 km

Am nächsten wartete ich zunächst in der Hoffnung, der strömende Regen würde aufhören oder zumindest nachlassen. Als er dies absolut nicht tat, machte ivh mich auf den Weg und verließ Feistritz.

(Die beiden Bilder wurden bereits tags zuvor gemacht, bevor der große Regen kam.)

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Und so floss die Drau den ganzen Tag Richtung Villach, und ich floss auf dem Drau-Radweg nebenher.
Und als ob man nicht durchnässt genug war, haben sie hin und wieder ein Fußgänger- und Radfahrer-Nassspritzanlage installiert: ein von einer Solarzelle betriebener Radar ortet den ankommenden Radler und schon beginnen zwei Düsen, den armen Wicht zusätzlich nasszuspritzen. Die spinnen die Kärntner.
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Doch das war keineswegs die einzige Merkwürdigkeit, die die Kärntner haben. Sie bauen z.B. auch ihre Berge ab und verarbeiten sie dann in solchen Fabriken (die vermutlich die ganzen Wolken erzeugen, wegen denen es hier so regnet) und bauen daraus...
...die ganzen Autobahnen, die hoch droben über den Kärntner Tälern in großen Löchern in den Bergen verschwinden.
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Andererseits bauen sie auch schöne Radwege mit mustergültiger Beschilderung, auf denen sogar die Fußgänger- und Radler-Umleitungen mustergültig ausgeschildert werden.
Bei dem vielen Regen und insbesondere bei der Schneeschmelze scheint die Drau sehr deutlich über die Ufer zu treten, wie diese Markierung in der Innenstadt von Villach beweist..
Villach hat eine schöne Fußgängerzone, mit verwinkelten Gassen (hier am nächsten Tag nach Ende des Regens aufgenommen).
Der Hauptplatz in festlich geschmückt, wird doch jeden Sommer als kulturelle Veranstaltung der Carinthische Sommer begangen.
Etappe 45 von Villach nach Arnoldstein-Hart, 12 km
Das war entschieden nicht mein Tag: geprägt von Verlaufen, vielen falschen Auskünften von Leuten und von reihenweise geschlossenen Herbergen und Gasthöfen (eine der als solche ausgewiesenen Lokalitäten ist hier abgebildet), kam ich heute nicht recht voran. Am Abend war ich der automobilen Gesellschaft dankbar, denn es gibt wenigstens noch Tankstellen, wo man etwas zu essen bekommen kann.
Immerhin bin ich jetzt bis kurz vor den Aufstieg zum Wurzenpass gekommen.
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Etappe 46a von Arnoldstein zum Wurzenpass, 12 km ..

Am Beginn der Wurzenpassstraße hat man aus alten Grenzsicherungsanlagen ein Denkmal der Völkerverständigung gemacht.

Der Wurzenpass ist ein heute nicht sehr stark befahrener Alpenpass, der Kärnten von Slowenien trennt.
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. Allerdings ist die Passstraße - ebenso wie der Katschberg recht steil, und kann daher von Fahrzeugen mit Anhängern nicht befahren werden - aber ich hatte ja keinen Anhänger und bin eigentlich auch kein Fahrzeug.
Auch hier eine Erinnerung an Zeichen, als in Europa Grenzen noch einen anderen Charakter hatten als heute: hier konnte die Passstraße gesprengt werden.
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. Und eine letzte Erinnerung an unselige Zeiten vor der Grenze.
Und hier am Wurzenpass verlasse ich noch genau 1111 km meiner Pilgerwanderung den deutschsprachigen Raum.
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.zum Teil 3 - Slowenien
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... viele weitere Schritte, viele weitere Tagesetappen liegen noch vor mir ...
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