Den Pfad gehen 
Teil 8 - Türkei - asiatischer Teil, soweit 2014 gepilgert
ein Bericht von Horst
der ausführliche bebilderte Text befindet sich hier
letzte Aktualisierung: 5. November  2014


Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Den ersten Schritt auf meinem spirituellen Pfad unternahm ich vor langer Zeit.
Den ersten Schritt auf diesem Weg der Hingabe, der Devotion, ging ich Anfang 2011.
Den ersten Schritt auf meinem Pfad in der Türkei wanderte ich im August 2013.
Den ersten Schritt auf dem asiatischen Teil meiner Pilgerwanderung unternahm ich im August 2014.

 
Etappe 132 nach Kartal 3063 km
seit Gelnhausen
Etappe 142 nach Alapli 3307 km
Etappe 133 nach Gebze 3088 km Etappe 143 nach Eregli 3324 km
Etappe 134 nach Hereke 3113 km Etappe 144 zum Pass nahe Seyfetler 3354 km
Etappe 135 nach Derince 3133 km Etappe 145 nach Zonguldak 3377 km
Etappe 136 nach Bagdat 3160 km Etappe 146 nach Filyos 3407 km
Etappe 137 nach Sakarya 3186 km Etappe 147 nach Kizilelma 3427 km
Etappe 138 nach Ferizli 3208 km Etappe 148 nach Bartin 3445 km
Etappe 139 nach Karasu 3238 km Etappe 149 nach Amasra 3463 km
Etappe 140 nach Melenagzi 3262 km Etappe 150 in den Wald hinter Yahyayazicilar Köyü 3485 km
Etappe 141 nach Akcakoca 3279 km ... und genau ging soll es im Sommer 2015 weiter! Bilder 2015
Bilder Anklicken zum Vergrößern.
 
Etappe 132 von Bosporus nach Kartal

Am Morgen war ich mit dem Hinayana nach Kartal gefahren, habe das Auto dort (Bild) an einer U-Bahn-Station geparkt, bin mit der U-Bahn zum Bosporus zurückgefahren und von dort zum Hinayana zurück gegangen.

Als ich um 5 h mit der ersten U-Bahn fuhr, 
herrschte in dem Verkehrsmittel noch gähnende Leere.
 
Heute ging ich wieder den ganzen Tag auf der D100, 
wo ich unter anderem elf (!) Autobahnkreuze zu durchschreiten hatte.
Etappe 133 von Kartal nach Gebze
Am Morgen war ich wieder zur U-Bahn-Station Kartal gefahren und hatte das Hinayana am nämlichen Platz geparkt wie gestern. Heute benutzte ich jedoch nicht die U-Bahn, sondern ging zu meinem Hotel in Gebze. Daher konnte ich etwas früher los und war noch vor der Hauptverkehrszeit auf der D100.
Mit Tagesanbruch setzte dann der Verkehr ein. Etwas unschön, wenn es wie hier keine Pilgerspuren sondern Mauern und Leitplanken hat, sodass ich auf den Fahrstreifen gehen muss.
Schön fand ich diese bewachsenen Lärmschutzwände....
 
...und diese Gartenwirtschaft. 
Als dann der Muezzin anfing zu rufen, rezitierte ich wie üblich die buddhistischen Zufluchten und Vorsätze, was die Polizisten am Nebentisch doch gar arg verwunderte.
In Gebze wohnte ich im Anicca-Hotel, im "Hotel zur gähnenden Leere". 
 
Ich war der einzige Gast - auch im Speisesaal, der für 200 Personen ausgelegt war.
Etappe 134 von Gebze nach Hereke 
Es war ein wunderschöner Morgen, die Sonne ging über der Bergen auf und spiegelte sich im Marmara-Meer,
 während im Westen noch der Vollmond am Himmel stand.
Mitunter versuchten Schwertransporter vergeblich, meine Nerven zu strapazieren,
 
und dann wieder war die D100 ein ganzes Stück auf Stelzen platziert, 
sodass ich darunter im Schatten frühstücken konnte.
Etappe 135 von Hereke nach Derince
 
An diesem Tag wechselte ich wieder einmal meinen Standort, ich zog von Gebze nach Sakarya, wo ich in der Stadftmitte wohnte, in der Nähe waren die sehr schöne große Moschee und der Bazar. 
Und nur 100 m vom Oba-Otel, 
in dem ich wohnte, war ein sehr schöner Park, 
wo die Menschen unter schattigen Bäumen oder unter Sonnenschrirmen saßen, 
im "Semsiyeli Bahce", dem "beschirmten Garten".
Etappe 136 von Derince nach Bagdat 


Körfez, Derince, Izmit und Kartepe sind vier zusammengewachsene Städte, jede einzelne mit einer sechsstelligen Einwohnerzahl. Diese Städte liegen am östlichen Ende des Marmara-Meeres entlang der D100. Natürlich ist in der Nähe von Fabriken der Parkraum knapp, was einige Spezialisten zu Kunstparkern werden lässt - obwohl Verkehrszeichen da sind, die auf kultiviertes Parken dringen.
 

Mitunter gibt es hier sehr moderne fortschrittliche Einrichtungen, sei es im technischen Bereich, wie dieser Fahrradverleih, oder im sozialen Bereich:
 
Picknick und Spielen ist auf allen Grünanlagen erwünscht.
Etappe 137 von Bagdat nach Sakarya

Meist sind keine Bilder von meiner frühmorgendlichen Pilgerwanderung vorhanden, ganz einfach, weil es da noch zu dunkel zum Fotografieren ist, heute jedoch habe ich eine Tankstelle an der D100 fotografiert, die ich vor fünf Uhr morgens passierte. 
 
 

Einige Zeit später dann der Sonnenaufgang an der D100, der ich in östlicher Richtung folge.
Wehmütig verabschiede ich mich von der D 100, der ich seit der bulgarisch-türkischen Grenze gefolgt bin und die ich dabei schätzen lernte. Sie war so schön groß und breit, dass ich mich praktisch nie verlaufen konnte und hatte so viel Platz, dass nicht nur die Autos darauf passten, sondern dass auch noch Platz für den Pilger war.
 
Einige Kilometer folgte ich jetzt der alten, nicht ganz staubfreien Straße, an der es noch Wasserstellen für Mensch und Tier gab. Immer wieder sieht man Städter mit vielen großen Kanister, die sich an solchen Brunnen ihr trinkbares Wasser holen, um es nicht im Laden kaufen zu müssen.

Etappe 138 von Sakarya nach Ferizli
 
 
Ich ging morgens beizeiten los, wenn der Park von Sakarya noch ganz menschenleer war, lediglich die herrenlosen Hunde waren um diese Zeit schon wach. 
Doch auch die Straße nach Karasu war von der gleichen Dimension wie die D100, also war wieder einmal der einzige Rastplatz für den Pilger der Bordstein an Kreuzungen, dort wo meine Tasche steht, mein Trinkwasser und meine Landkarten liegen.
 
Die Autofahrer pflegen sich während der Fahrt zu ernähren und die Verpackung dann aus dem Fenster zu werfen, was dem Straßenrand ein spezielles Aussehen gibt. 
Wie soll man es nennen? Typisch türkisch?
Etappe 139 von Ferizli nach Karasu

Die letzten Kilometer vor Karasu ging ich nicht auf der autobahnartigen Straße, sondern auf der alten Straße nach Karasu.
 
 
 

Hier konnte ich erstmals etwas besonderes beobachten: 
die Ernte und Bearbeitung einer Sonderkultur.
Und tatsächlich sind hier die Anbaugebiete für Haselnüsse. 
Wichtigste Abnehmer sind Hanuta und Ferrero. 
Und wirklich bauten hier alle Landwirte 
- zumindest auf einem Teil ihres Anwesens - 
Haselnüsse an. 
Etappe 140 von Karasu nach Melenagzi
 
Die ehedem vierspurige Straße D010 wurde, wo immer es über Berge ging, plötzlich einspurig. 
Bei der Fahrt nach Melenagzi, wo ich mein Auto parken wollte, waren am Morgen zwei Autos auf einem einspurigen Teilstück frontal aufeinander geprallt. Die Straße war gesperrt, ich fuhr zurück zum Hotel und bekam heute eine Frühstück.
Heute ging ich also den Pfad deutlich später, aber da es bewölkt war, war es nicht so heiß. Hier werden Landarbeiterinnen auf einem Anhänger zum Haselnusspflückeinastz gefahren.
 
 
Später passierte ich die Stelle, an den es heute zu dem Unfall gekommen war.
Etappe 141 von Melenagzi nach Akcakoca
 
Es hatte einen unwetterartigen Wolkenbruch gegeben, 
während ich mein Hotel in Akcakoca bezog, 
das direkt am Strand liegt: Zimmer mit Meerblick.

 
Ein in der Nähe mündendes Flüsschen hatte während des Unwetters jede Menge Holz und Plastikmüll in das Meer gespült. Dem Schwarzen Meer schien dieser ganze Unrat jedoch nicht zu schmecken, daher hat es über Nacht alles wieder ausgespuckt. 
Etappe 142 von Akcakoca nach Alapli
 
Hier werden wieder Landarbeiterinnen zum Ernteeinsatz gefahren.
 
Überall gibt es touristische Einrichtungen wie dieser Campingplatz, 
aber alle sind ziemlich verwaist oder inzwischen bereits eingestellt.

 
Hier ist die Straße D010 wieder autobahnartig ausgebaut. Dort wo es am Meer zu eng wird, werden zwei Fahrspuren durch den Tunnel geführt.
 
Auf felsigen Inseln sitzen Komorane.
Etappe 143 von Alapli nach Eregli
 
 
 
Zwischen Alapli und Eregli gibt es viele Strandbäder. 

Die Badmoden erstrecken sich von Ganzkörperverschleierung bis Bikini.


Der Mensch traute sich ins Wasser, nicht ganz bis in die Mitte des Schwarzen Meeres - aber immerhin!
 
In Eregli findet sich Wefttindustrie.
Etappe 144 von Eregli zum Pass nahe Seyfetler
 

Die Passstraße von Eregli nach Zonguldak wird gerade ausgebaut auf vier Fahrspuren.
 

Das hier ist Schäfchen, einer von drei Hunden, die mich heute fünf Stunden begleitet haben.
Meine Freunde von oben nach untern: Brauner, Hinkebein und Schäfchen, hier bei einer Rast nach unseren ersten drei gemeinsamen Stunden.
 
Ich wohne jetzt im Bab-I-Zer-Otel in Zonguldak, zu dem man (mit Gepäck) von der D010 aus 122 unterschiedlich hohe Stufen abwärts gehen muss, dann hat man ein Viertel des Abstiegs bis zum Strand geschafft.
Etappe 145 vom Pass nahe Seyfetler nach Zonguldak

Das Hinayana wartete an der otobüs duragi (Bushaltestelle) auf dem Pass darauf, dass ich mit dem Bus zurückkam  - man kann das Hianyana an der Haltestelle aber erst erblicken, wenn man das Bild anklickt.
 

Meditation am Straßenrand.

Heute führte mich die D010 auch durch mehrere Tunnel vor Zonguldak. 
(Durch Anklicken lässt sich Verkehr einblenden.)
 
 
Kaum ist ein Tunnel zu Ende, beginnt bereits der nächste.
Etappe 146 von Zonguldak  nach Filyos

Am Morgen ging es durchs Bergarbeiterstädtchen Catalagzi.
 

Heute mussten zahlreiche Berge überwunden werden...
...was bedeutete, dass die Straße wieder einspurig wurde...
 
 
 
...und auch Teile der Straße abgerutscht und ins Meer gestürzt waren.
Etappe 147 von Filyos nach Kizilelma

Heute widmete ich mich insbesondere der Betrachtung von Vergänglichkeit. 
Durch Anklicken des linken Bildes wird die Vergänglichkeit plastischer.
 

Türkische Friedhöfe sind meist bewaldet, was sie zu angenehm schattigen Plätzen macht. 
Da die Gräber außerdem meist eine hohe Betoneinfassung haben, sind sie der ideale Platz zum Rasten und zum Frühstücken im Kreise der Vorausgegangenen.
Aber auch zum Meditieren eignen sich schattige Friedhöfe hervorragend.
 
Auf dem Rückweg zu meinem Hotel in Zonguldak war die gestern von mir gegangene Straße auf recht originelle Weise gesperrt. Gut, dass das gestern noch nicht war, als ich zu Fuß unterwegs war, denn bis zu der Sperrung war ich bereits 18 km in eine Sackgasse gefahren. Die Umfahrung der Sperrung machte dann nochmals 80 km Umweg. Gut, dass mir das beim Wandern gestern nicht passiert ist! Offensichtlich sind auch Straßen vergänglich!
Etappe 148 von Kizilelma nach Bartin
.
Gewöhnlich gibt es Zeiten während des täglichen Wanderns, die mehr meditativ sind, und solche, in denen ich gehe, sehe und fotografiere. Heute war´s anders, daher keine Bilder.
Etappe 149 von Bartin nach Amasra

Die Stadt Amasra liegt teilweise auf einer Insel, und zwar seit 2500 Jahren. Hier während meiner morgendlichen Wanderung fotografiert. Durch Anklicken wird´s heller.
 

Ganz schön alt werden hier manche Leute!
Das könnte allerdings auch daran liegen, dass man vor der Gründung der Republik (1923) die Zeit berechnete seit dem Einzug des Propheten in Mekka.

An meinem Geburtstag wollte ich mir einmal ein richtiges Essen gönnen, nicht nur Erdnüsse. Leider hat mein Magen den Salat nicht vertragen, er schien mit Leitungswasser gewaschen zu sein. Gut dass ich noch deutlich über 100 Kohletableetten in meiner Reiseapotheke hatte!
 
Amsara ist ziemlich touritisch und sehr kommerzialisiert. 
Das wird besonders beim Anklicken des Bildes deutlich.
Etappe 150 von Amasra in den Wald hinter Yahyayazicilar Köyü

Auf meinem letzten Tagesmarsch gab es wieder einmal einen Tunnel, ganz am östlichen Ende der Ausbaustrecke.

 

Bis hierhin ist man mit dem Ausbau der Straße D010 gekommen.
Ich ging an diesem Tag in westliche Richtung. 
Ich hatte das Hinayana im Wald am Endpunkt meines diesjährigen und Startpunkt meiner nächstjährigen Pilgerwanderungsabschnittes geparkt (Bild unten).
 
Hier unten liegt Amasra.
Das Hinayana am Startpunkt des Pilgerabschnitts des Jahres 2015.
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