Monumente des Dharma - MN 89
nacherzählt von Horst aus Gelnhausen
letzte Änderungen im November 2018

So habe ich gehört. In dieser Geschichte war der Erhabene im Land Sakya, bei der Stadt Medalumpa, nicht weit von der Grenze nach Kosala entfernt.

Zu dieser Zeit war der König von Kosala, Pasenadi, geschäftlich in Nangarka und wanderte im Park umher, um sich etwas Bewegung zu verschaffen. Sein Oberster Feldherr, Digha Karayana, begleitete ihn. Als der König die Bäume um ihn herum betrachtete, lieblich, inspirierend, abseits vom Lärm der Straße, ging ihm das Herz auf und er fragte Digha Karayana: "Weißt du, wo sich der Erhabene derzeit aufhält?"

Und als er von seinem Feldherrn die richtige Antwort erhalten hatte, wollte er wissen: "Wie weit ist das von hier?" - "Ach, nicht weit Majestät, etwa 30 km, wenn Sie wollen, Majestät, können wir noch heute dorthin fahren." Und so wies der König seinen Feldherrn an, die Staatskarosssen abfahrbereit zu machen. Sie fuhren also nach Sakya, soweit die Straße für die Kutschen befahrbar war. Dann übergab er dem Feldherrn sein Schwert und seinen Turban und ging allein weiter.*)

Der König betrat das Haus, in dem sich der Buddha aufhielt, und warf sich ihm zu Füßen. Der Buddha fragte: "Nun, großer König, welchen Grund hast du, diesem Körper solche Ehre zu erweisen und solche Freundschaft zu zeigen?"

Nun fing der König an zu preisen:
Und eben aus diesem Grund bringe ich Euch Verehrung entgegen und zeige Euch meine Freundschaft an."

So sprach König Pasenadi, bevor er sich empfahl, nachdem er dem Erhabenen gehuldigt hatte.

Als der König gegangen war, sagte der Buddha: "König Pasenadi hat Monumente für den Dharma geäußert,
- lernt dies Monumente des Dharma,
- beherrscht diese Monumente des Dharma,
- merkt euch diese Monumente des Dharma,
diese Monumente des Dharma sind heilbringend und gehören zu den Grundlagen des heiligen Lebens."
*) Der Feldherr eilte übrigens mit diesen königlichen Insignien zurück in die Hauptstadt von Kosala, um in einem Staatsstreich Pasenadis Sohn Vidudabha zum König zu küren, aber das ist eine andere Geschichte, die in den Geschichtsbüchern zu finden ist.
Dort erfahren wir auch, dass Pasenadi zuvor Krieg gegen Maghada geführt hatte, weil dessen König, der mit dem Buddha befreundete Bimbisara, von seinem Sohn Ajatasattu gestürzt worden war. Ajatasattu ließ Bimbisara im Verließ verhungern und seine Mutter einkerkern. Dies veranlasste damals Pasenadi von Kosala dem Nachbarland Maghada den Krieg zu erklären. Der Krieg wurde schließlich auf Vermittlung des Buddha beendet und Pasenadi gab Ajatasattu sogar seine Tochter zur Frau. Nachdem Pasenadi nun seinerseits gestürzt worden war, floh er nach Maghada, wo seine Tochter inzwischen die Ehefrau des Königs Ajatasattu war. Ajatasattu ließ jedoch die Stadttore schließen und seinen Schwiegervater Pasenadi nicht hinein. Dieser starb von der Flucht erschöpft - er war immerhin 80 Jahre alt - vor den Toren der Stadt.

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