Freie Güter
Die wichtigsten Dinge zur Befriedigung
unserer Grundbedürfnisse sind von Natur aus kostenlos erhältlich:
Schlaf, Licht, Luft, Wasser, Nahrung, Wärme, Freundschaft, Liebe,
Sexualität. Solche Güter die kostenlos und von Natur aus reichlich
vorhanden sind, bezeichnet man als freie Güter.
Wirtschaftliche
Güter
Leider sind viele Güter knapp oder
auch nicht überall vorhanden. Wenn wir das obige Beispiel nehmen können
wir feststellen, dass für die Steinzeitmenschen Nahrung ein freies
Gut war. Auch vor 2000 Jahren konnte man noch in den Wäldern als Sammler
und Jäger leben. In manchen Teilen der Welt (z.B. Amerika) war das
auch vor 200 Jahren noch so. in unserer heutigen Kulturgesellschaft, vor
allem in den Städten, sind viele der wichtigsten Grundbedürfnisse
nur noch mit knappen Gütern zu befriedigen.
Die Bezeichnung knappes Gut heißt nicht, dass die Güter objektiv
knapp sind. So herrscht beispielsweise in Frankfurt keine Nahrungsmittelknappheit.
Die Güter sind vielmehr relativ knapp, d.h. sie sind nur im Tausch
(gegen Geld) erhältlich. Alle in Frankfurt bereitgestellten Nahrungsmittel
sind von Menschen und Betrieben bereitgestellt worden, um sie anderen Menschen
gegen Geld zur (vermeintlichen oder tatsächlichen) Bedürfnisbefriedigung
zur Verfügung zu stellen. Sie sind also Gegenstand des Tausches (gegen
Geld), Gegenstand des Wirtschaftens, daher sprechen wir von wirtschaftlichen
Gütern. Nur diese wirtschaftlichen Güter sind für die Wirtschaftslehre
von Interesse. Die Güter und der Umgang mit ihnen ist das Erkenntnisobjekt
der Wirtschaftslehre.
Die Wirtschaftsgüter werden unterteilt
in Sachen, Rechte und Dienstleistungen.
Dienstleistungen
erbringen z.B. Banken (sie dienen dem Zahlungsverkehr), Friseure (sie dienen,
in dem sie unsere Haare verändern), die Deutsche Post (sie transportiert
Waren) oder die Telekom (sie transportiert Informationen). Zu den Rechten
gehören z.B. Markenzeichen (das Recht, sein Produkt Coca Cola zu nennen),
Patente (das Recht eine Erfindung zu nutzen) oder Gütezeichen (das
Recht, das Zeichen für "reine Schurwolle" auf seine Produkte zu machen).
Ein weites Feld nehmen nehmen die Sachen ein. Hier wird zunächst zwischen Konsumgütern und Produktionsgütern unterschieden.
Konsumgüter dienen unmittelbar zur (vermeintlichen oder tatsächlichen) Bedürfnisbefriedigung. So dient z.B. die Portion Pommes Frites unmittelbar zur Befriedigung des Grundbedürfnisses nach Nahrung. Leider kann sie diese Funktion nur einmal erfüllen: wenn wir sie gegessen haben ist sie weg. Das nächste Mangelgefühl (Hunger) kommt bestimmt, die Portion Pommes Frites ist weg. Solche Güter, die bei einmaliger Nutzung verbraucht werden, nennen wir Verbrauchsgüter. Es gibt auch Konsumgüter, die mehrfach genutzt werden können. Ein Fahrrad z.B. ist nach einmaliger Benutzung nicht verbraucht, es kann öfter genutzt werden. Bei solchen Gütern, die mehrfach, häufig viele Jahre lang genutzt werden können, sprechen wir von Gebrauchsgütern.
Im Gegensatz zu Konsumgütern dienen Produktionsgüter nicht zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung, sie dienen vielmehr zur Produktion von anderen Gütern (Konsumgütern oder Produktionsgütern). Z.B. die Friteuse in einem Schellimbiss, in dem ich mir die Pommes Frites holte, ist ein Produktionsgut, denn sie dient der Produktion von Waren. Sie ist übrigens ein Gebrauchsgut, denn sie wird mehrfach genutzt (jahrelang). Der Strom, mit dem diese Friteuse erwärmt wurde ist offensichtlich auch ein Produktionsmittel, denn er diente zur Erhitzung des Fettes, in dem das zum Verkauf bestimmte Essen bereitet wurde, allerdings handelt es sich hierbei um ein Verbrauchsmittel: Strom geht bei der Nutzung unter.
Bleibt die Frage, was ist mit der Friteuse, die bei Mutter zu Hause im Schrank steht, und was ist mit dem Strom, der meinen Fernseher am Laufen hält. Zwar dienen beide nicht der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung (ich esse nicht die Friteuse und ich sehe mir auch nicht den Strom an, sondern den Film im Fernsehen), dennoch gelten sie als Konsumgüter, weil der Endverbraucher sie nutzt, d.h. sie werden nicht zur Produktion von Waren eingesetzt.
Wir können also am Beispiel der Friteuse und des Stromes sehen, dass das gleiche Produkt sowohl als Produktionsgut als auch als Konsumgut verwendet werden kann und dies gilt offensichtlich sowohl für Gebrauchsgüter als auch für Verbrauchsgüter.
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