In der Meditation über Bedingtes Entstehen baut man auf einer soliden Basis von samatha auf und kontempliert dann jedes einzelne dieser zentralen Glieder (nidanas) des Rades und der Spirale.
Vorausgesetzt, Du hast eine gewisse Grundlage vorbereitender Reflexion, dann wird die Meditation sicherlich auf Dein intellektuelles Verständnis zurückwirken und es vertiefen. Damit der "Dharma-Same" wachsen kann, musst Du Dir allerdings eingestehen, wie vorläufig und unvollkommen Dein Verständnis jetzt noch ist.
Glockenton
Betrachtet einige Momente Euren Atem.
Glockenton
Bemüht Euch, metta für Euch selbst zu entwickeln.
Glockenton
Wir gehen nun die nidanas, die Kettenglieder durch. Versuche, jedes dieser Glieder so weit wie möglich in Deinem Erleben wachzurufen.
(1), (2) In
Abhängigkeit
von Unvollkommenheit (dukkha) entsteht gläubiges Vertrauen
(saddha)
- Vertrauen in die Möglichkeiten spirituellen Wachstums.
(3) In
Abhängigkeit
von gläubigem Vertrauen entsteht Freude (pamojja) - ein
Gefühl
von Selbstachtung, das auf der Tatsache beruht, dass man begonnen hat,
den Dharma zu üben.
(4) In
Abhängigkeit
von Freude entsteht Verzückung (piti).
(5) In
Abhängigkeit
von Verzückung entsteht Geistesruhe (passaddhi).
(6) In
Abhängigkeit
von Geistesruhe entsteht Glückseligkeit (sukha).
(7) In
Abhängigkeit
von Glückseligkeit entsteht Sammlung (samadhi), das ist die volle
dhyana-Erfahrung.
(8) In
Abhängigkeit
von Sammlung entsteht Erkenntnis und Schau der Dinge, wie sie wirklich
sind (yathabhuta-nana-dassana). Das ist transzendente Einsicht.
Glockenton
Nun lasse Deine voll konzentrierte Aufmerksamkeit auf der letztendlichen Natur aller bedingten Dinge im Rad des Lebens ruhen.
(1), (2) In
Abhängigkeit
von Unwissenheit (avijja) entstehen Karmaformationen, das Wollen
(sankharas).
(3) In
Abhängigkeit
von den Karmaformationen entsteht Bewusstsein (vinnana).
(4) In
Abhängigkeit
von Bewusstsein entstehen Geist und Körper (nama-rupa).
(5) In
Abhängigkeit
von Körper und Geist entstehen die sechs Sinnesorgane
(salayatana),
die Mittel, mit der Außenwelt in Verbindung zu treten.
(6) In
Abhängigkeit
von den sechs Sinnesorganen entsteht Kontakt (phassa), das
Aufeinandertreffen
der Sinne mit der Außenwelt.
(7) In
Abhängigkeit
von Kontakt entsteht eine Empfindung (vedana), die angenehm oder
unangenehm
sein kann.
(8) In
Abhängigkeit
von angenehmem Fühlen entsteht Begehren (tanha).
(9) In
Abhängigkeit
von Begehren entsteht Anhaften (upadana).
(10) In
Abhängigkeit
von Anhaften entsteht Werden (bhava).
(11) In
Abhängigkeit
von Werden entsteht Geburt (jati).
(12) In
Abhängigkeit
von Geburt entstehen Alter und Tod (jara-marana).
Glockenton
Nachdem wir die Entstehung der Existenz kontempliert haben, reflektieren wir darüber, wie sich jedes Glied auflösen wird, wenn die jeweils vorangehenden Bedingungen nicht mehr gegeben sind:
Damit endet die
Kontemplation
der zyklischen nidanas.
Nachdem wir auf diese
Weise erforscht haben, "wie die Dinge wirklich sind", kehren wir zum
Spiralpfad
zurück und kontemplieren, zumindest in der Vorstellung, die
weiteren
Stufen, die von dieser anfänglichen Einsicht bis hin zur
vollkommenen
Erleuchtung führen.
(9) In
Abhängigkeit
von Erkenntnis und Schau der Dinge, wie sie wirklich sind, entsteht
Rückzug
(nibbida).
(10) In
Abhängigkeit
von Rückzug entsteht Loslösung (viraga).
(11) In
Abhängigkeit
von Loslösung entsteht Freiheit (vimutti), das ist der Beginn der
Erleuchtungserfahrung; hier werden wir frei.
(12) In
Abhängigkeit
von Freiheit entsteht Wissen um die Zerstörung der Neigungen
(asavakkhaya-nana).
Glockenton