Lehrrede über die Art, Dinge zu verrichten
MN 45
nacherzählt von Horst aus Gelnhausen
letzte Änderungen im November 2018
Einmal weilte der Erhabene in Anathapindikas Bhikkhuheim im Jetapark bei Savatthi und richtete sein Wort an die Bhikkhus:
Ihr
Mönche, es gibt vier Arten, die Dinge zu verrichten. Welche vier? Es
gibt die Art, Dinge zu tun, die jetzt angenehm ist und in der Zukunft
zu Schmerzen führt. Es gibt die Art Dinge zu tun, die jetzt schmerzhaft
ist und in der Zukunft zu Schmerzen führt. Es gibt die Art Dinge zu tun, die jetzt schmerzhaft ist und in der Zukunft zu Glück führt. Und es gibt die Art, Dinge zu tun, die jetzt angenehm ist und in der Zukunft zu Glück führt.
Was ist das für eine Art, die Dinge zu tun, die jetzt angenehm ist und in der Zukunft zu Schmerzen führt?
Es gibt gewisse Mönche, die umherziehen und sagen: "Es ist nichts
Schädliches in den Sinnenvergnügen." Sie gewöhnen sich daran, in
Sinnenvergnügen zu schwelgen, und finden Zerstreuung bei umherziehenden
Frauen. Sie denken: "Wie schön fühlt sich der seidige, flauschige,
warme Arm dieser umherziehenden Frau an." So ist dies zwar jetzt
angenehm, jedoch finden sie sich nach dem Tode in Umständen wieder, die
von Entbehrungen geprägt sind, möglicherweise sogar in höllischen
Gefilden.
Das ist, wie wenn ein Samenkorn der Maluva-Kletterpflanze am Fuße eines
Sal-Baumes herniederfiele. Im Frühjahr keimte diese dann und streckte
ihre Triebe nach dem Sal-Baum aus. Da dachte der Baumgeist, der in
diesem Sal-Baum wohnte: "Wie schön fühlt sich die seidige, flauschige, warme Ranke dieser Meluva-Kletterpflanze an."
Doch dann wucherte die Kletterpflanze den Baum zu, nahm ihm Licht,
Nährstoffe und Wasser, schließlich spaltete sie die großen Äste des
Baumes. Und der Baumgeist sah: "Wegen jenem Samenkorns erlebe ich
jetzt schmerzhafte, qualvolle Gefühle." Und genauso ergeht es jenen
Mönchen, die da denken: "Es ist nichts Schädliches in den Sinnenvergnügen."
Und was ist das für eine Art, die Dinge zu tun, die jetzt unangenehm ist und in der Zukunft zu Schmerzen führt?
Nun ihr kennt alle die manigfaltigen Arten, in denen sich gewisse
religiöse Sucher in extremer Askese üben, wie beispielsweise von einem
Bissen am Tag zu leben oder sich niemals hinzusetzen oder zu -legen,
sondern immer zu stehen. Dies ist nicht nur in der Gegenwart unangenehm, nein, sie finden sich nach dem Tode in
Umständen wieder, die von Entbehrungen geprägt sind, möglicherweise
sogar in höllischen Gefilden.
Und was ist das für eine Art, die Dinge zu tun, die jetzt unangenehm ist und in der Zukunft zu Glück führt?
Da ist jemand, der von Natur aus begierig ist, der Hassgefühle hegt und
der unsinnige geistige Projektionen konstruiert, aber er bekämpft
erfolgreich die Begierde, er überwindet den Hass, gibt das projizieren
auf und führt das vollkommen reine Leben. Diese
Art ist zwar in der Gegenwart unangenehm, aber er findet sich nach dem
Tode an einem glücklichen Ort wieder, möglicherweise
sogar in himmlischen Gefilden.
Und was ist das für eine Art, die Dinge zu tun, die jetzt angenehm ist und in der Zukunft zu Glück führt?
Da ist jemand, der von Natur aus nicht begierig ist, der keine Hassgefühle hegt und
der keine unsinnigen geistigen Projektionen konstruiert, er führt das
vollkommen reine Leben. Diese
Art ist schon in der Gegenwart angenehm, und er findet sich nach dem
Tode an einem glücklichen Ort wieder, möglicherweise
sogar in himmlischen Gefilden.
Diese vier Arten gibt es, die Dinge zu verrichten, ihr habt es in der Hand!
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