NOVEMBER IN PORTUGAL
aufgeschrieben auf der Sonnenterrasse einer Quinta in der Rua de Bica am 5. November 2018
Der Himmel weiss und blau
Fast wie in Bayern, dort im Norden.
Doch dank der November-Sonne kräft’ger Strahlen
Ist‘s frühlingshaft mir hier ums Herz geworden.
Gewiss, ein kräftger Wind aus Nordwest
Mir den Stift jetzt aus der Hand wegbläst.
So sitz ich hier, auf meiner Sonnenterrasse,
Hab ein Jäckchen an, ´ne Decke um die Hüften.
Wenn aber der Wind eine Pause einlegt,
Brennt die mittägliche Sonne auf der Haut
Der Blick schweift über saft’ge Hügel,
Auf denen die Olivenbäume aufgereiht.
Aufgezehrt die Früchte dort am Feigenbaum,
Nur der buschig-stachligen Palme Blätter
Trotzen den gefräßgen Ziegen dauerhaft.
Das Land so grün, nur das Weinlaub ist verfärbt,
Und der vollmund´ge Rote reift in Fässern längst.
So sitz ich hier, die Leut´ im trüben Norden bedauernd
Und genieß lächelnd des Herbstes kurze Tage.
Nie mehr will in Deutschland ich
Den nasskalten November ertragen müssen!
Jetzt, da ich im Ruhestand,
Im Herbste meines Lebens,
Soll im November Portugal mir
Die frei gewählte Heimat sein.
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