Zu
jenem Zeitpunkt befand sich der Erhabene im Jeta-Hain bei Savatthi, in
Anathapindikas Bhikkhuheim. Dort wandte er sich an die Mönche und sagte:
"Heute möchte ich über Konfliktfreiheit sprechen, hier zunächst eine knappe Zusammenfassung:
Man
sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches
niedrig, gewöhnlich und unheilsbringend ist; und man sollte aber auch
nicht nach Selbstkasteiung trachten. Der Mittlere Weg, der vom
Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er führt zum
Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nirwana. Man
sollte wissen, was Lobpreisung bedeutet, und was Herabwürdigung
bedeutet, und wenn man beides weiß, sollte man weder Lobpreisung noch
Herabwürdigung üben, sondern nur das Dhamma lehren. Man sollte
wissen, wie man Glück definiert ,und man sollte nach dem Glück in sich
selbst trachten. Man sollte keine heimliche Rede führen, und man sollte
keine scharfe Rede führen. Man sollte ohne Hast sprechen.
Man sollte nicht auf lokalem Dialekt bestehen, und man sollte sich
nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzen. Dies ist die
Zusammenfassung der Darlegung zur Konfliktfreiheit. Jetzt betrachten
wir das im Einzelnen.
Das
Glück, das mit Sinnesgier verbunden ist, ist niedrig, gewöhnlich, grob,
unedel und unheilsbringend, es ist ein Zustand, der von Leid, Ärger und
Verzweiflung begleitet wird, es ist schlicht der falsche Weg. Loslösung
vom Trachten nach der Freude, die mit Sinnesgier verbunden ist, ist der
richtige Weg. Auch Selbstkasteiung ist ein Zustand, der von Leid, Ärger und Verzweiflung begleitet wird. Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde,
vermeidet beide Extreme; er führt zum Frieden,
zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nirwana. Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad;
nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln,
Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige
Sammlung.
Und
wie, ihr Bhikkhus, kommt weder Lobpreisung noch Herabwürdigung
zustande, sondern ausschließlich das Lehren des Dhamma? Wenn man nicht
sagt: 'All jene, die nach der Freude durch Sinnesgier trachten,
werden Leid, Ärger und Verzweiflung erleben, und sie haben den
falschen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Das Verlangen
ist ein Zustand, der mit Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber
einhergeht, und es ist der falsche Weg', dann lehrt man nur das Dhamma.
Wenn man nicht sagt: 'All jene, die nach
Selbstkasteiung trachtrn, haben den
falschen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: ' ist ein
Zustand, der zu Leid, führt, es ist
daher der falsche Weg', dann lehrt man nur das Dhamma.
Also, ihr Mönche: Pauschalisiert nicht und personalisiert nicht, verkündet einfach nur den Dhamma.
´Man sollte keine heimliche Rede führen, und man sollte
keine scharfe Rede führen.' So hatte ich in der Einleitung gesagt, denn wenn man von heimlicher Rede weiß, dass
sie unwahr, ist, dann sollte man sie auf gar
keinen Fall führen. Wenn man von heimlicher Rede weiß, dass sie wahr, richtig aber
unheilsbringend ist, dann sollte man versuchen, sie nicht zu führen. Wenn man
von heimlicher Rede weiß, dass sie wahr, richtig und heilsbringend ist, dann mag
man sie führen, wenn man den richtigen Zeitpunkt dafür kennt.
Wenn man von scharfer Rede
weiß, dass sie unwahr, unrichtig und unheilsbringend ist, dann sollte man sie auf
gar keinen Fall führen. Wenn man von unverhüllter scharfer Rede weiß, dass sie
wahr, richtig aber unheilsbringend ist, dann sollte man versuchen, sie nicht zu
führen. Wenn man von unverhüllter scharfer Rede weiß, dass sie wahr, richtig und
heilsbringend ist, dann mag man sie führen, wenn man den richtigen Zeitpunkt
dafür kennt."
Ich habe gesagt, man sollte ohne Hast sprechen. - Wenn da einer hastig spricht, ermüdet sein
Körper und sein Geist wird erregt, seine Stimme überanstrengt sich und sein Hals
wird heiser. Außerdem ist Rede von einem, der hastig spricht, undeutlich und
schwer zu verstehen.
Zum
Punkt: `Man sollte nicht auf lokalem Dialekt bestehen, und man sollte
sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzen.´ Warum das? Passt
euch euren Zuhörern an, sagt euch einfach: `diese ehrwürdigen
Gesprächspartner verwenden diesen Begriff so` und dann
verwendet ihn eben auch so, dass ihr verständlich seid. Wenn ihr Fachtermini
aus dem Dharma verwendet, dann erklärt sie, definiert sie, aber auf eine
Weise, dass euer Zuhörer euch versteht, erläutert es gegebenenfalls mit
einem Gleichnis.
Daher, ihr Bhikkhus, solltet ihr euch so üben: 'Wir
werden den konfliktbeladenen Zustand kennen und wir werden den konfliktfreien
Zustand kennen, und wenn wir diese kennen, werden wir den konfliktfreien Weg
einschlagen.'