vorangehende Erläuterung: Kernholz- ist jenes feste Holz im inneren älterer Bäume, aus dem man Balken z.B. zum Hausbau, Brückenbau oder Schiffsbau machen kann. Devadatta-
ist ein Monch (und Vetter des Buddha), der die Ordensleitung übernehmen
wollte, dann eine Ordensspaltung anstrebte und sich schließlich an
einer Verschwörung zur Ermordung des Buddha beteiligte.
Einst
weilte der Erhabene bei Rajagaha auf dem Geierberg, das war kurz,
nachdem Devadatta den Orden verlassen hatte. Diesen Zwischenfall nahm
der Erhabene zum Anlass, das Gleichnis vom Kernholz zu formulieren.
Ihr
Bhikkhus, da zieht ein Mann aus guter Familie in die Hauslosigkeit,
weil er weiß, dass er Opfer von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und was
es sonst noch an Dukkha gibt, ist. Auf diese Weise erwirbt er
spirituellen Zugewinn und Ruhm. Darüber ist er so erfreut, dass er sich
selbst lobt und andere herabwürdigt. Er ist berauscht von seinem
Zugewinn und seinem Ruhm, gleitet in Nachlässsigkeit ab und lebt im
Dukkha.
Das ist genau so, als ginge ein Mann in den Wald, um Kernholz zu
suchen. Er fällt einen großem Baum, entfernt dessen Weichholz und
dessen Kernholz, die innere und die äußere Rinde, schneidet die Blätter
und die Zweige ab. Jetzt nimmt er die Blätter und die Zweige
mit in der irrigen Meinung, das sei Kernholz. Was immer er mit dem
Kernholz vorhatte, dieser Zweck kann so nicht erreicht werden, das ist
unsinnig. Genauso unsinnig hat sich jener spirituelle Sucher verhalten,
der sich an Zugewinn und Ruhm ergötzt, denn er hat nur die Blätter und
Zweige des heiligen Lebens erbeutet, aber nicht das, worum es im Kern
geht.
Ihr
Bhikkhus, da zieht ein Mann aus guter Familie in die Hauslosigkeit,
weil er weiß, dass er Opfer von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und was
es
sonst noch an Dukkha gibt, ist. Auf diese Weise erwirbt er spirituellen
Zugewinn und Ruhm. Das steigt ihm aber nicht in den Kopf, er bleibt
darob gleichmütig. So entwickelt er sich ethisch weiter. Über seine
ethischen Fortschritte ist er jedoch so erfreut, dass
er sich selbst lobt und andere herabwürdigt. Er ist berauscht von seiner Sittlichkeit, gleitet in Nachlässsigkeit ab und lebt im
Dukkha.
Das
ist genau so, als ginge ein Mann in den Wald, um Kernholz zu suchen. Er
fällt einen großem Baum, entfernt dessen Weichholz und dessen Kernholz und
die innere und die äußere Rinde, schneidet die Blätter und die Äste ab.
Jetzt nimmt er die äußere Rinde mit in der irrigen Meinung, das
sei Kernholz. Was immer er mit dem Kernholz vorhatte, dieser Zweck kann
so nicht erreicht werden, das ist unsinnig. Genauso unsinnig hat sich
jener spirituelle Sucher verhalten, der sich an seiner Sittlichkeit
ergötzt, denn er hat nur die äußere Rinde des heiligen Lebens
erbeutet, aber nicht das, worum es im Kern geht.
Ihr
Bhikkhus, da zieht ein Mann aus guter Familie in die Hauslosigkeit,
weil er weiß, dass er Opfer von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und was
es
sonst noch an Dukkha gibt, ist. Auf diese Weise erwirbt er spirituellen
Zugewinn und Ruhm. Das steigt ihm aber nicht in den Kopf, er bleibt
darob gleichmütig. So entwickelt er sich ethisch weiter, aber auch an
diesem Fortschritt ergötzt er sich nicht, und so erlangt er meditative
Sammlung. Über seine meditative Sammlung ist er jedoch so erfreut, dass
er sich selbst lobt und andere herabwürdigt. Er ist berauscht von seiner meditativen Sammlung, gleitet in Nachlässsigkeit ab und lebt im
Dukkha.
Das
ist genau so, als ginge ein Mann in den Wald, um Kernholz zu suchen. Er
fällt einen großem Baum, entfernt dessen Weichholz und dessen Kernholz und
die innere Rinde. Jetzt nimmt er die innere Rinde mit in der irrigen Meinung, das
sei Kernholz. Was immer er mit dem Kernholz vorhatte, dieser Zweck kann
so nicht erreicht werden, das ist unsinnig. Genauso unsinnig hat sich
jener spirituelle Sucher verhalten, der sich an seiner meditative Sammlung
ergötzt, denn er hat nur die innere Rinde des heiligen Lebens
erbeutet, aber nicht das, worum es im Kern geht.
Ihr
Bhikkhus, da zieht ein Mann aus guter Familie in die Hauslosigkeit,
weil er weiß, dass er Opfer von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und was es
sonst noch an Dukkha gibt ist. Auf diese Weise erwirbt er spirituellen
Zugewinn und Ruhm. Das steigt ihm aber nicht in den Kopf, er bleibt
darob gleichmütig. So entwickelt er sich ethisch weiter, aber auch an
diesem Fortschritt ergötzt er sich nicht, und so erlangt er meditative
Sammlung. Auch an der Sammlung ergötzt er sich nicht, so erreicht er Wissen und magische Kräfte. Über sein Wissen und die magischen Kräfte ist er jedoch so erfreut, dass
er sich selbst lobt und andere herabwürdigt. Er ist berauscht von seinem Wissen und den magischen Kräften, gleitet in Nachlässsigkeit ab und lebt im
Dukkha.
Das
ist genau so, als ginge ein Mann in den Wald, um Kernholz zu suchen. Er
fällt einen großem Baum, entfernt dessen Weichholz und dessen Kernholz. Jetzt nimmt er das Weichholz mit in der irrigen Meinung, das
sei Kernholz. Was immer er mit dem Kernholz vorhatte, dieser Zweck kann
so nicht erreicht werden, das ist unsinnig. Genauso unsinnig hat sich
jener spirituelle Sucher verhalten, der sich an seinem Wissen und den magischen Kräften,
ergötzt, denn er hat nur das Weichholz des heiligen Lebens
erbeutet, aber nicht das, worum es im Kern geht.
Ihr
Bhikkhus, da zieht ein Mann aus guter Familie in die Hauslosigkeit,
weil er weiß, dass er Opfer von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und was
es
sonst noch an Dukkha gibt, ist. Auf diese Weise erwirbt er spirituellen
Zugewinn und Ruhm. Das steigt ihm aber nicht in den Kopf, er bleibt
darob gleichmütig. So entwickelt er sich ethisch weiter, aber auch an
diesem Fortschritt ergötzt er sich nicht, und so erlangt er meditative
Sammlung. Auch an der Sammlung ergötzt er sich nicht, so erreicht er
Wissen und magische Kräfte und auch jetzt noch bleibt er cool. Auf
diese Art erlangt er Befreiung und anhaltende Erlösung.
Das
ist genau so, als ginge ein Mann in den Wald, um Kernholz zu suchen. Er
fällt einen großem Baum, entfernt dessen Weichholz und dessen Kernholz. Jetzt nimmt er das Kernholz mit in der sicheren Gewissheit, dass dies Kernholz ist. Was immer er mit dem Kernholz vorhatte, dieser Zweck kann
so erreicht werden, das ist zielführend. Genauso weise hat sich
jener spirituelle Sucher verhalten, der aufgrund seines umsichtigen Verhaltens die Befreiung erlangt hat.
Also
liegt der Nutzen des heiligen Lebens nicht in Zugewinn, Ehre, Ruhm,
Erlangen von Sittlichkeit und meditativer Sammlung, von Wissen und
magischen Kräften, sondern in der Befreiung. Die Befreiung ist der
Kern, worum es in dieser Lehre geht.