Horst Gunkel: Die Jesus-Trilogie - Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96 - Kapitel 4                                                 letztmals bearbeitet am 01.09.2025

Die fett und kursiv gedruckten Begriffe sind am Ende der Seite erläutert.
Beachte auch die Fußnoten, die kann man anklicken.

  4 -  Jesus , der Heiler



                                                                                                                                                

Jesus hatte sich schon immer für Heilungen interessiert, und er hatte, wo immer es ihm möglich war, unterschiedliche Methoden erlernt. So war er in seiner Zeit bei den Essēnern von Nikodemus in Heilkunde unterrichtet worden. Auch in Bhārat Gaṇarājya hatte er sich damit beschäftigt, insbesondere mit „Dämonenaustreibungen” während seiner Zeit bei Maha­radesh. Später hatte er dort auch selbst Dämonenaustreibun­gen vorgenommen. Aus dem Buddhismus hatte er die Vier Edlen Wahrheiten1 als Grundlage jeder Heilung übernommen.


Wie auch der Buddha zielt Jesus insbesondere auf die psyschichen Ursachen ab, die häufig im Fatalismus liegen, dem Glauben, ein Problem sei der Wille Gottes (In schāʾa llāh)2. Schon in der vorchristlichen Antike wurden analoge Begriffe verwendet, im Lateinischen deo volente, was ebenfalls „so Gott will” heißt. Im neuen Testament findet sich im Brief des Jakobus eine erste Erwähnung.3 Auch die deutsche Redensart „so Gott will” entspricht der wörtlichen Bedeutung nach dem arabischen In schāʾa llāh. Jesus setzte diesem Fatalismus das genaue Gegenteil entgegen. Er vermittelte Zuversicht, er gab Zuversicht, ja er strahlte geradezu Zuversicht aus. Nicht umsonst ist ein geflügeltes Wort „Jesus, meine Zuversicht”.4


Was es heißt, von Dämonen besessen zu sein und wie man sie mit Zuversicht besiegt, das hatte Jesus bei seinem 40-tägigen Rückzug in der Wüste erlebt. Der Dämon – hier als Satan bezeichnet – hatte versucht von Jesus Besitz zu ergreifen, er aber hatte ihm mit Zuversicht getrotzt. Das war es, was er auch bei seinen Auftritten vermittelte: strahlende Zuversicht. Und wenn die Leute glaubten, das, was sie plagte, sei Gottes Wille, dann konnte eigentlich auch nur Gott helfen – oder eben ein Prophet, der die Worte Gottes verkündet (oder wahlweise „Gottes Sohn”).

So schreibt Mathhäus: „Und er zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Qualen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte sie gesund.”5


Und Erfolg speist bekanntlich den Erfolg: Sobald die Menschen von Erfolgen hörten, sprach sich das herum und speiste wieder deren Zuversicht. So heilte er die Schwiegermutter seines ersten Jüngers Petrus, was dazu führte, dass man ihm sofort zahlreiche weitere Kranke und Besessene brachte. Davon berichtet Matthäus: „Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber. Da berührte er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm. Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus durch sein Wort und machte alle Kranken gesund.”6


Ob tatsächlich alle geheilt waren, sei dahin gestellt. Natürlich verbreiten sich „Wunder” in Windes­eile, und wurde jemand nicht geheilt, so musste es sich eben um den Willen Gottes handeln. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es sich nicht um einen genauen Tatsachen­bericht handelt. Ich erinnere daran, dass alle Evangelisten erst viele Jahrzehnte nach Jesu Kreuzigung diese Texte nach dem niederschrieben, was sie ihrerseits aus zweiter Hand gehört hatten. Auf jeden Fall aber gelang es Jesus eine gewisse Euphorie zu verbreiten. Das war ja auch der Sinn seine Handelns: er hatte sich vorgenommen durch Wunder und Heilungen Anhänger zu gewinnen, die ihm glaubten. Nur so konnte er hoffen, Gehör und Gefolge für seine Neuinter­pretation Gottes zu gewinnen.

Das Johannes-Evangelium berichtet von der Heilung eines blind Geborenen.7 Aber schon der Anfang ist merkwürdig: „Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?”8


Die Annahme, dass er selbst gesündigt haben kann, und dies die Ursache für seine Geburt als Blinder sei, setzt voraus, dass seine Jünger davon ausgingen, dass er in einem früheren Leben gesündigt haben könnte. Das wiederum setzt voraus, dass sie erstens an Wiedergeburt glaubten und zweitens, dass ein früheres Karma (eine Sünde) zu Folgen in diesem Leben führt. Hatten sie von Jesus über Karma und Wiedergeburt gehört? Dieser Wiedergeburtsgedanke ist jedenfalls im früheren jüdischen Glauben nicht enthalten. Andererseits müssen sie diese Idee nicht von Jesus haben, denn in jüdischen Kreisen kam um die Zeitenwende erstmals eine Wiedergeburts-Lehre (Gilgul) auf. Gruber und Kersten schreiben: „Die Talmudisten gingen von der Annahme aus, Gott habe nur eine bestimmte Anzahl von Judenseelen geschaffen, die stets wiedergeboren würden. Zur Strafe konnten sie auch in Tierkörper versetzt werden... Die Idee, dass die Erlösung erst eintritt, wenn das Ziel der irdische Entwicklung erreicht ist, deutet auf indisches und buddhis­tisches Gedankengut. Diese jüdischen Lehren sind also sicher erst in hellenistischer Zeit entstanden.”9


In der Episode mit dem blind Geborenen wird sowohl von der Art der Heilung, als auch von den Zweifeln an der Echtheit des Wunders berichtet. Zunächst, so wird entnehmen wir dem Evangelium, verbreitet Jesus wieder Zuversicht, da es um einen von Geburt an Blinden geht, also einen, der nie „das Licht der Welt erblickt” hatte, stellte Jesus sich vor mit dem Worten: „Ich bin das Licht der Welt.” Jesus bereitete einen Brei und strich ihn dem Blinden auf die Augen, alsdann befahl er ihm, zum Teich Siloah zu gehen und den Brei wieder von den Augen zu waschen. Ob es sich um einen tatsächlichen Teich handelte ist fraglich, wie auch hätte der Blinde allein dorthin finden können, ein solcher Teich ist auch auf keiner Landkarte zu finden. Das Wort „Siloah”, so verrät uns Johannes, heißt „gesandt”, könnte also auf einen Gesandten Gottes hinweisen. Wie nicht anders zu erwarten ist, geht der Blinde dort hin, wäscht den Brei und kann erstmals sehen. Dass das Wunder tatsächlich stattgefunden hat wird aber anschließende mehrfach angezweifelt, so von den Nachbarn und von den Pharisäern10. Natürlich zerstreut der Evangelist in seinem Bericht alle diese Einwendungen und weist sie als falsch zurück.


Breiten Raum nimmt im Johannes-Evangelium auch die Auferweckung des Lazarus ein11. Lazarus, besonders aber seine Schwestern Martha und Maria (damit ist nicht Jesu Mutter gemeint) sind eng mit Jesus befreundet. Jesus erfährt am See Genezareth von der Erkrankung des Lazarus, er reist daraufhin nach Bethanien, das bei Jerusalem liegt. Dort erfährt er, das Lazarus inzwischen verstorben und seit vier Tagen in einer Höhle beigesetzt ist. Jesus rief „mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen!”12


Dies ist sicher das aufsehenserregendste Wunder Jesu, das sich im Neuen Testament findet. Allerdings taucht es nur im Johannesevangelium auf, also in dem Evangelium, dass erst im zweiten Jahrhundert geschrieben ist und sehr viel poetischer ist als die anderen. Und Johannes hat diese Tat auch dramaturgisch optimal platziert, nämlich am Beginn der Passionsgeschichte und daher gilt sie als Vorzeichen für die Auferstehung Jesu, der auch in einer Höhle beigesetzt wurde. Dies alles lässt doch erhebliche Zweifel an der Echtheit der Lazarus-Episode aufkommen.


Auch Prof. Uta Ranke-Heinemann schreibt: „Gegen die Glaubwürdigkeit des Lazaruswunders bei Johannes melden sich schon deshalb Bedenken an, weil alle drei andren Evangelisten, die vor ihm schrieben, davon schweigen. Es ist nicht denkbar, daß Evangelisten, die die Wundertaten Jesu schildern, das unerhörteste aller Wunder Jesu unter den Tisch fallen ließen, falls sie davon wußten. Und das bedeutet wiederum, daß die Erzählung erst später in Umlauf kam, daß sie ein später entstandenes Märchen ist.”13

Aus den vielen Geschichten über Heilungen möchte ich nur noch eine herausgreifen, die Geschichte vom Besessenen Gerassener.14


Diese Episode soll sich im nichtjüdischen Gebiet östlich des Sees Genezareth abgespielt haben, Jesus war mit einem Boot am Ufer des Sees gelandet. Auf einer großem Weide weideten dort viele Säue, es sollen etwa 2000 gewesen sein.


Markus berichtet15: „Und als er aus dem Boot stieg, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist. Der hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit einer Kette; denn er war oft mit Fesseln an den Füßen und mit Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten zerrissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen. Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen.”

Jesus befahl dem unreinen Geist auszufahren. Dieser aber fällt vor Jesus auf die Knie und beschwört ihn „Quäle mich nicht!” Daraufhin macht Jesus etwas äußerst Ungewöhnliches, er fragt den Geist nach seinem Namen und der antwortet: „Legion heiße ich, denn wir sind viele! Und er bat Jesus sehr inständig, dass er ihn nicht aus der Gegend vertreibe.”16

Legion” ist natürlich ein äußerst ungewöhnlicher Name. Und ein Geist, der um Gnade bittet, ist ebenso ungewöhnlich. Doch es wird noch merk­würdiger, berichtet Markus: „Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Säue fahren! Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter ins Meer, etwa zweitausend, und sie ersoffen im Meer.”

Der zuvor Besessene ist jetzt wieder ganz vernünftig, aber Jesus hat nunmehr den Tod von 2000 Säuen zu verantworten und natürlich auch den beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden, den die Sauhirten dadurch hatten. Markus schreibt weiter über die Reaktion der Anwohner und Sauhirten, das sie Jesus baten17, aus ihrem Gebiet fortzugehen.


Ganz so war es vermutlich nicht: Prof. Uta Ranke-Heinemann, evangelische Theologin und Tochter des früheren Bundes­präsidenten Gustav Heinemann, nimmt dies als ein Beispiel für biblische Geschichtsklitterung und schreibt18: Verwirrend ist auch der Gedanke, daß Jesus mit seiner dämonenfreundlichen Erlaubnis den Eigentümern der Herde großen Schaden zugefügt hat. Alles in allem scheint das nicht ein gelungenes Wunder zu sein. Und wenn es bei Markus heißt, daß nach dem großen Wunder die Leute aus der Stadt kamen und Jesus `baten sich aus der Gegend zu entfernen´(Mk 5,17), so ist das sicher in Anbetracht des schweren Schweineverlustes und der Wut der Leute verharmlosend formuliert. An Jesus glaubten sie jedenfalls trotz des Massen-Schweinetods nicht. Von solchem Mißerfolg her betrachtet, muß man sagen, daß sich bessere Methoden der Glaubensverbreitung denken lassen.”

Doch kommen wir auf den Namen des Geistes zurück: Legion, ein äußerst ungewöhnliches Wort, das aus dem Lateinischen kommt und die Bezeichnung für einen römischen Truppenteil, der etwa 3000 bis 6000 Mann umfasste, ist. Das Neue Testament ist auf Griechisch verfasst. Das Wort „Legion” kommt darin nur an dieser Stelle vor. Zur Zeit Jesu war die Provinz Syrien, in der der See Genezareth lag, Teil des Römischen Reiches. Stationiert war hier eine solche Einheit, die Legio Decima Fretensis (Legio X Fretensis) unter Führung von Titus. Diese war für die Zerstörung des Landes und des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. verantwortlich. Und das Feldzeichen dieser Legion hatte direkt unter dem abgekürzten Namen der Legion (Leg X F) einen Eber abgebildet, ein männliches Schwein!

Vor diesem zeitgenössichen Hintergrund bekommt die Beschreibung Markus´ eine politische Bedeutung: Die Legion, also die römische Besatzung, ist eine Besessenheit! Und der besessene Mensch lebt wo? Bei den Gräbern (des Bürger­krieges). Die Schweinehirten sind möglicherweise Symbol für die Kriegsgewinnler, sie schicken Jesus weg, er soll ihre Geschäfte nicht stören.

Die zentrale Aussage ist jedoch, dass die Menschen, die sich für Jesus öffnen, wieder frei werden, nicht mehr „Besessene” sind, während die gewaltsame römische Besatzung (die 2000 Schweine) sich selbst in den Untergang stürzen wird.

Und so bekommt diese ziemlich abstruse Geschichte plötzlich Sinn! Sie ist offenbar ein Gleichnis. Aber keines, das von Jesus erzählt wurde, sondern vom Markus, der dieses Gleichnis vermutlich erfand – unmittelbar nach der Zerstörung von Jerusalem und dem Tempel im Jahre 70 u. Z. (also kurz bevor das Markusevangelium erschien)!


© 2025 Copyright by Horst Gunkel, Vacha

Fußnoten

1 1. Was ist das Problem? 2. Worin liegt die Ursache dies Problems? 3. Entscheide dich die Ursache zu bekämpfen und nicht die Symptome. 4. Unternimm alle Schritte, die zur Beseitigung der Ursache des Problems führen. (Der Buddha nennt acht konkrete Schritte, den Edlen Achtfältigen Pfad)

2 In schāʾallāh (arabisch إن شاء الله) bedeutet „so Gott will und ist eine häufig benutzte Redewendung, die von Muslimen sowie arabischen Christen und Juden verwendet wird. Quelle (24.4.2024): https://de.wikipedia.org/wiki/In_sch%C4%81%CA%BEa_%CA%BEl%C4%81 h#Antike_Vorl%C3%A4ufer
Schon in der vorchristlichen Antike wurden analoge Begriffe, wie lateinisch
Deo volente verwendet, was ebenfalls „so Gott will“ heißt. Die Verwendung dieser Formulierung ist auf die Antike zurückzudatieren.

3 Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen –, und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Dunst seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. (Jak 4,13-15)

4 So auch der Titel eines Kirchenliedes, das erstmals 1653 im „Gesangbuch für die Reformierten der Mark Brandenburg“ veröffentlicht wurde. Zuversicht entspricht dem indischen Begriff der Furchtlosigkeit. Wir werden diesem und Jesu besonderen Bezug dazu später noch begegnen, Matt. 4.23-24

6 Matt. 8, 14-16

7  Der Bericht nimmt das ganze Kapitel 9 des Johannes-Evangeliums ein.

8Joh 9,1-2

9Gruber und Kersten: Der Ur-Jesus, München 1994, S.1

10 Die Pharisäer sind eine theologische Schule innerhalb des Judentums mit philosophischen Grundlagen und einem politischen Anspruch. Sie treten mitunter als Diskussionspartner Jesu auf, häufig werden sie auch als dessen Gegner bezeichnet. Auch Saulus – der spätere Paulus – soll Pharisäer gewesen sein.

11Joh. 11,1-45

12Joh. 11.43-44

13Prof. Uta Ranke Heinemann, Nein und Amen, Hamburg 1992, S. 114

14Bei dieser Episode beziehe ich mich inhaltlich großenteils auf https://glaubenssache-online.ch/2019/08/08/der-besessene-von-gerasa/

15Mark. 5,2-5

16Mark. 5,9-10

17Mark. 5,17

18Prof. Uta Ranke-Heinmemann: Nein und Amen, Hamburg 1992, S. 113        


Erläuterungen

Bharat Ganarajya – (Sprache: Hindi) indische Bezeichnung für Indien

Essēner - eine religiöse Gruppe im antiken Judentum vor der Zerstörung des zweiten Tempels (70 n. Chr.) bezeichnet, deren wesentliche theologische Hauptmotive die „messianische Naherwartung“ und die „Kritik am unreinen Tempelkult“ in Jerusalem waren. Nach verschiedenen Angaben zeit­genössischer Autoren (Philon von Alexandria, Plinus d. Ä. und Flavius Josephus) befolgten sie strenge, zum Teil asketische Lebensregeln. Demnach war sie eine im 2. Hd. v. Chr. entstandene jüdische Ordensgemeinschaft in Palästina, die möglicherweise auch vom Zorastrismus, Pythagoreismus und vom Buddhismus beeinflusst worden war. (Wikipedia 10.1.24)

Gilgul - Der Begriff der Reinkarnation (hebräisch: גִלְגּוּל נְשָמוֹת = Gilgul) taucht im Tenach nicht auf, wird aber an mehreren Stellen im Talmud durchaus kontrovers diskutiert und kann sogar als ein grundlegendes Element der Kabbala betrachtet werden. Ein bezüglich der Wiedergeburt geradezu klassisches Werk der Kabbala ist Schaar ha Gilgulim (‚Tor der Reinkarnationen‘) von Rabbi Isaak Luria (16. Jhd.), das die komplexen Gesetzmäßig­keiten der Wiedergeburt von 5 verschiedenen Seelenteilen beschreibt. (Quelle: Wikipedia 18.3.2024)

Kabbala - übersetzt „das Überlieferte“, ist eine mystische Tradition des Judentums und bezeichnet sowohl bestimmte („kabbalistische“) überlieferte Lehren als auch bestimmte überlieferte Schriften. Sie steht in einer jahrhundertelangen mündlichen Überlieferung, deren Wurzeln sich im Tenach, der Heiligen Schrift des Judentums, finden. Die Basis kabbalis­tischer Traditionen ist die Suche des Menschen nach der Erfahrung einer unmittelbaren Beziehung zu Gott. Es gibt verschiedene kabbalistische Schriften und Schulen, aber keine Dogmatik oder abprüfbare Lehrinhalte, also keine allgemein­gültige kabbalistische Lehre. (Quelle: Wikipedia 18.3.2024)

Karma – im Buddhismus jede absichtlich ausgeführte Handlung. Es wirddavon ausgegangen, dass Handlungen Folgen haben, die (auch) auf den Verursacher zurückwirken. Im Hinduismus hingegen wird meist davon ausgegangen, dass es karmisch heilsam sei,sich an die Regeln und Beschränkungen seiner Kaste zu halten und die Brahmanen (bezahlte) Opfer für einen bringen zu lassen.

Synagoge - Eine S. (von altgriechisch συναγωγή synagōgē, „Versammlung“) ist ein Gebäude, das der Versammlung, dem gemeinsamen Gottesdienst und oft auch als Lehrhaus einer jüdischen Gemeinde dient. Sie ist die wichtigste Institution im Judentum.

Talmud - (dt. Belehrung, Studium) ist eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Der Talmud enthält selbst keine biblischen Gesetzestexte (die finden sich im Tanach), sondern zeigt auf, wie diese Regeln in der Praxis und im Alltag von den Rabbinern verstanden und ausgelegt wurden. (Quelle: Wikipedia am 30.4.2024)

Tanach - oder Tenach (hebr. תנ״ך TNK) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel, die Sammlung der heiligen Schriften des Judentums er enthält unter anderem die Tora (Weisung). Das Christentum hat alle Bücher des Tanach - etwas anders geordnet – übernommen. Sie sind das Alte Testament.

Vier Edle Wahrheiten = zentrale Lehre des Buddhismus: (1) alles abhängig Entstandene ist unvollkommen, (2) es hat Ursachen (Gier, Hass, Verblendung), (3) durch Beseitigung der Ursache(n) vergeht es, (4) der Weg zur Beseitigung des Unerwünschten ist der Edle Achtfältige Pfad

Wiedergeburt – in Hinduismus reinkarniert sich die Seele nach dem Tode neu. Anders im Buddhismus, dieser kennt weder eine Seele noch ein Selbst, sondern nur Prozesse. Karmisch unvollkommene Prozesse, d. h. solche, die mit Gier, Hass und Verblendung kontaminiert sind, führen zu einem Wiederentstehen. Gewohn­heiten und Verhaltensmuster bestehen so weiter, auch über den Tod einer Person hinaus. Es ist also nicht so, dass eine verstorbene Person, oder ein „Ich“ wiedergeboren wird. Der Buddha vermied den Ausdruck Wiedergeburt, da dies den Anschein erweckt, es gäbe ein Wesen, das wiedergeboren wird.


Zurück zur Übersicht Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96

zur Seite Die Jesus-Trilogie

zur Heimatseite

© 2025 Copyright by Horst Gunkel, Vacha