Horst Gunkel: Die Jesus-Trilogie - Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96 - Kapitel 14 letztmals bearbeitet am 29.8.2025
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14 - Die Dämonenaustreibung
„Du hast schon oft Dämonen ausgetrieben, Īsā?”, fragte Amita kurz nach dem sie sich auf den Weg zum Anwesen von Jagan und Sita gemacht hatten.
„Ja, schon sehr oft! Gelernt habe ich es bei Maharadesh in Benares, einem hervorragenden Guru. Später habe ich es sowohl in Bhārat Gaṇarājya praktiziert als auch in der römischen Provinz Syrien, dort Dutzende von Malen. Diesmal aber gibt es eine besondere Schwierigkeit, denn die meisten der mir Vorgeführten waren gefesselt. Sita aber ist das Familienoberhaupt, sie ist die Herrin, man kann sie nicht fesseln.”
„Jedenfalls nicht mit Stricken.”
„Das ist ein guter Einwand, Amita, ich werde sie also mit Worten fesseln müssen, ja, das müsste machbar sein. Dazu muss ich sie aber psychisch vorbereiten, am besten indem ich meine Macht an einem leichteren Objekt demonstriere.”
„Und das leichtere Objekt ist Jagan.”
„Genau, du bist eine scharfsinnige Analytkerin! Am besten sagen wir, dass wir da sind, um das lästige Stottern von Jagan zu bekämpfen. Also werde ich die Sache mit dem Stottern heilen, das ist ja ein rein psychisches Problem. Auf diese Weise bin ich in Sitas Bewusstsein als Wundertäter abgespeichert. Solange sie davon noch überrascht ist, ist sie leichter zu packen, dann kann ich auf psychischem Weg ihre vorübergehende Bewegungunfähigkeit erreichen. Dazu muss ich eine von außen induziertes Ende dieser Bewegungsunfähigkeit definieren, hierfür werde ich dich einsetzen, Amita. Während sie bewegungsunfähig ist, muss ich zunächst den Dämon identifizieren und ihn dann auf eine spezifische Weise austreiben.”
„Wie identifiziert man einen Dämon?”
„Die einfachste Art ist es, ihn zu fragen. Manchmal sagt er die Unwahrheit, diese Widersprüche sind jedoch für mich relativ leicht zu entdecken. In jeder Lüge steckt auch ein kleiner Hinweis auf die Wahrheit, denn sie ist ja so formuliert worden, um die Wahrheit zu vermeiden, also gibt es eine Verbindung zwischen den beiden.”
„Muss ich das jetzt verstehen?”
„Nicht jetzt. Du hast meine Worte gehört. Wenn du meine Taten, meine Handlungen und meine Aussagen bei der sprachlichen Interaktion mit ihr analysierst, dürfte es schon ziemlich klar werden, aber natürlich können wir hinterher noch darüber sprechen.”
„Ich glaube Dämonenaustreibung ist etwas, wobei du mir eindeutig überlegen bist, Īsā.”
„Es tut mit gut, dir in mindestens einem Punkt überlegen zu sein.”
„Und diesen einen Punkt gestehe ich dir das auch neidlos zu”, lachte sie.
„Weißt du, Amita, es ist schön mit dir. In Palästina hatte ich zwar zahlreiche Jünger – aber die hatten eigentlich alle bei weitem nicht deine Klasse. Du bist eine kongeniale Partnerin.”
„Du hättest dir in Palästina vielleicht lieber Jüngerinnen suchen sollen.”
„Ich hatte auch Jüngerinnen, nicht ganz so viele wie Jünger, aber doch schon ziemlich viele. Eine davon, Maria-Magdalena, war richtig gut.”
„Besser als der beste der männlichen Jünger?”
„Zweifellos.” - „Aha.”
Und da sie nicht nachfragte, ergänzte Īsā: „Sie war zweifellos die mit Abstand beste dieser Jüngerinnen, aber sie hatte natürlich nicht deine Klasse, dein Wissen, deinen Scharfsinn.”
„Ich bin ja auch nicht deine Jüngerin. Ich bin deine Partnerin. Und das meine ich jetzt nicht nur körperlich, wir beide ergänzen uns in spirituellen Dingen, wie du es genannt hast: kongenial. Wir hören aufeinander. Wir wollen nicht recht bekommen, sondern gemeinsam das Optimum anstreben. Für einen, bei dem ich diesen Eindruck nicht hätte, hätte ich niemals meinen Nonnenstand aufgegeben.”
Inzwischen waren sie schon auf den Wegen zwischen den Feldern und Äckern des herrschaftlichen Anwesens angekommen. Offensichtlich hatte sich der gestrige Besuch einer Nonne bereits unter der gesamten Arbeiterschaft herumgesprochen, denn sie wurden überall freundlich begrüßt. Aus der Tatsache, dass sich einer der Männer im Laufschritt dem Herrenhaus näherte, konnten sie schließen, dass Jagan ihn beauftragt hatte, ihm mitzuteilen, wann der sehnsüchtig erwartete Besuch eintrifft. Und tatsächlich, kaum dass dieser Mann ins Haus gegangen war, kam ihnen Jagan mit schnellen Schritten entgegen.
„Sch... sch... schön... Sie zu... zu... zu... seh... sehen.”
„Ich bin Jesus von Nazareth, man nennt mich hier Īsā. Amita hat mich bereits über alles Notwendige informiert. Ich gehe davon aus, dass Sie Ihrer Frau nichts über unseren Besuch und seinen Zweck gesagt haben?”
„D...D...Das i... i... ist rich... rich.. rich-tig.”
„Dann lassen Sie das bitte auch jetzt. Amita und ich werden die Gesprächsführung übernehmen. Sie antworten bitte nur, wenn ich Sie etwas frage.”
„N... n... nur ei... ei... eins noch, S... S... Sie sind a... a... aus dem R... R... Römi... Römischen R... R.. Reich, wie k... k... kommt es, da.. da. dada ..dass Sie so sch... schne... schnell hi... hi... hier s... sind?”
Īsā sah seinen Gegenüber an, der stotterte zwar, aber er konnte logisch denken und hatte den Mut Widersprüche anzusprechen, und Īsā sprach zu ihm: „Jagan, wer Dämonen austreiben kann, der kann noch ganz andere Dinge!”
Das war jetzt zwar keinerlei hilfreiche Antwort auf seine Frage, sondern diente nur dem Zweck ihn erfolgreich zu beeindrucken.
„Was ist hier los? Haben wir Besuch in unserem Haus, warum bin ich nicht informiert?” Das war Sita, die mit eiligen Schritten und einem wütend funkelnden Blick die Treppe herunterkam.
Amita ergriff die Initiative und kam damit Īsā zuvor: „Werte Herrin, ich bin eine buddhistische Nonne und war gestern hier und habe um Almosenspeise gebeten. Ihr Gemahl war so freundlich mir etwas zu geben, da habe ich seine – seine etwas ungewöhnliche Art zu sprechen bemerkt...”
„Dieser Idiot ist ein verdammter Stotterer, man schämt sich ja so etwas geheiratet zu haben, am besten man lässt ihn gar nicht mehr mit Leuten zusammen kommen!”
„Ich verstehe Ihre Verärgerung, werte Herrin, deshalb habe ich auch alles in meiner Macht Stehende getan, damit Sie sich seiner künftig nicht mehr schämen müssen. Ich hatte nämlich kurz zuvor diesen einzigartigen Herrn hier getroffen, von dem ich schon viel gehört habe. Er ist ein Wunderheiler aus Nazareth in Galiläa, das ist in der Provinz Syrien des Römischen Reiches, ich bin ihm sofort gefolgt und habe ihn glücklicherweise überreden können, hierher zu kommen. Er kann Euch von der Schmach befreien, einen stotternden Ehemann zu haben.”
„Was wollt ihr dafür?”
„Īsā wird ihn heilen. Ihr gebt ihm dafür, was Ihr für angemessen haltet.”
„Und wenn das nur eine warme Mahlzeit ist?”
„Wenn Ihr das für angemessen haltet...”
„Gut, fangt an. Aber ich bleibe hier, um alles zu überwachen.”
„Sehr wohl.”
Īsā sagte einige Sätze auf Aramäisch. Amita, die kein einziges Wort dieser Sprache kannte, übersetzte - oder besser: sie sagte das, was ihr angemessen erschien, nämlich: „Īsā möchte wissen, ob Jagans Sprache schon immer so war, wenn nicht, wann es angefangen hat, und wie es sich verändert hat.”
Jagan wollte gerade antworten, aber Sita unterbrach ihn: „Schweig, du Stotterer, ich antworte, sonst dauert das ja ewig: Also es war früher noch nicht so, er hat vor etwa zehn Jahren angefangen zu stottern und es wurde dann immer schlimmer.”
Jetzt sprach Īsā auf Griechisch. Und Amita – völlig ohne jede Fremdsprachenkenntnis – übersetzte: „Mitunter gibt es religiöse Einflüsse, welchen Glauben haben sie beide, und gab es da eine Entwicklung?”
„Ich weiß nicht, was das mit seinem Stottern zu tun hat.”
„Ich auch nicht, aber der Meister braucht diese Information offensichtlich, um ihm helfen zu können.”
„Nun, ich komme aus einer buddhistischen Familie, habe mir aber nie viel aus Religion gemacht. Diesen Trottel fand ich damals interessant, weil er einer uralten Religion anhängt. Er hat mir Geschichten erzählt von Noah, Mose, Abraham und anderen. Ich habe mich für diese Religion geöffnet, aber es gibt ja keinen Priester, der mir da weiterhelfen kann.”
Īsā sprach jetzt hebräisch und Amita `übersetzte´ wieder: „Es sind auch Einflüsse über die Ernährung möglich, was isst er denn, und was trinkt er?”
„Was soll das, wir essen und trinken beide das gleiche!”
„Aber er ist ein Typ, der mehr dem Erdelement zuneigt und ihr dem Hitzeelement, diese Typen reagieren unterschiedlich auf die Ernährung.”
Sita antwortete, während Īsā staunte, wie gewandt Amita `übersetzte´. Īsā nickte der zunehmend ungeduldigen Frau freundlich zu: „Eine letzte Frage noch”, sagte er auf Prakrit, damit Sita es verstand, wechselte dann aber ins Lateinische, aber nur für einen kurzen, rituellen Satz. Allerdings war Īsā erschüttert als Amita übersetzte: „Eine letzte Frage noch, auch wenn sie euch vielleicht wieder nicht zum Thema gehörend erscheint. Haben Sie noch Geschlechtsverkehr und wenn ja: wie oft?”
Alle Anwesenden – außer Amita – erröteten, und Sita fragte verwundert: „Solch eine Frage von einer Nonnen?”
„Nein, Herrin, nicht ich habe gefragt, sondern der Meister, dies ist jetzt die entscheidende Frage: Haben Sie noch Geschlechtsverkehr und wenn ja: wie oft?”
„Bereits seit zehn Jahren nicht mehr, dieser Idiot ist ja nicht mal dazu fähig!”
Īsā sprach jetzt auf Prakrit: „Nachdem ich die rituellen Fragen in ihren traditionellen Sprachen gestellt habe, in den Sprachen der Länder, in denen ich geheilt habe, das sind Galiläa, Mesoptamien, das Römische Reich und in Griechenland, kann ich euch jetzt sagen, aufgrund der Antworten – unter der Voraussetzung das alle Antworten richtig waren, kann ich den Sprachfehler heilen – und die Sexualfunktion auch wieder herstellen.”
Dass verschlug jetzt allen die Sprache, aber genau diesen Überraschungsmoment nutzte Īsā, um seine Wunderheilung umzusetzen: „Jagan – sieh mich an!” Aus Īsās Augen schienen zum Erstaunen aller Funken zu sprühen, während er mit der ausgestreckten linken Hand auf Jagan zuging, er drückte ihm die flache Hand fest an den Schädel und fixierte ihn so an der Wand hinter ihm, dann berührte er mit seinem rechten Zeigefinger seinen Kehlkopf: „Pax tecum – Stotter verschwinde.” Das Funkensprühen seiner Augen schien noch stärker zu werden, als er mit der rechten Hand zwischen Jagans Beine griff: „Binnen drei Tagen wird dieser Penis wieder funktionsfähig sein – Shalom! - Und jetzt antworte mir in einem klaren Satz: hast du mich verstanden, Jagan?”
„Ja, großer Meister, ich habe Euch verstanden und bin Euch unendlich dankbar” antwortete Jagan - und zwar ohne das geringste Stottern.
Und genau das war die Stelle, auf die Īsā hingearbeitet hatte. So hatte er es zuvor ja auch Amita angekündigt: der Moment, an dem eine bis dahin scheinbar unbeteiligte Zuschauerim felsenfest von seiner magischen Fähigkeit überzeugt war. Er warf jetzt seinen stechenden Blick auf Sita, drang tief in ihre Augen ein und zeigte mit dem Finger, den er leicht von rechts nach links und wieder zurück bewegte, auf sie und sprach mit donnernder Stimme: „Sita, du bist bewegungsunfähig, du kannst dich nicht mehr bewegen, du musst so verharren, bis dich Amita dadurch erlöst, dass sie dir ihre Hand auf die Schulter legt. Bis dahin bist du bewegungsunfähig. - Sita, du bist von einem Dämon besessen – und du weißt es! Ich frage aber nicht dich, sondern ich frage den Dämon: Wie ist dein Name?”
Es sah aus, als wollte Sita etwas sagen, brachte es aber nicht über die Lippen, Īsā trat noch näher an sie heran, den Zeigefinger auf sie gerichtet, dieser zeigte jetzt in die Höhe ihres Herzens: „Dämon, wie ist dein Name?”
Die unbewegliche, aber leicht zitternde und verzweifelte aussehende Sita bewegte allmählich ihre Lippen: „JHWH! Mein Name ist JHWH!”
Das erstaunte jetzt Īsā in äußerstem Maße, er kombinierte blitzschnell und sprach dann: „Du lügst, deine Name ist nicht JHWH. Du wolltest mich täuschen, aber es ist dir nicht gelungen, du bist zwar ein Kriegsgott, aber nicht JHWH. Dein richtiger Name ist Reschef2. Und jetzt, wo ich deinen Namen genannt habe, hast du keine Macht mehr über Sita. Ich aber, ich habe Macht über dich, verruchter Reschef! Ich verbanne dich hiermit für 1900 Jahre aus dem Kaschmirtal – verlasse sofort diesen menschlichen Körper.” Sita würgte und erbrach eine kleine Menge Schleim, der herabfiel. Aber niemand konnte den Schleim auf dem Boden sehen, er schien einfach verschwunden. Dann fasste sich Sita und sprach mit veränderter, lieblicher Stimme: „Hab Dank Īsā, dass du mich befreit hast.”
„Du kannst Sita jetzt erlösen”, sagte Īsā nunmehr zum Amita, die daraufhin zu Sita ging und ihr die Hand auf die Schulter legte. Sita entspannte sich, dann fiel sie auf die Knie, faltete die Hände und rief: „Habt Dank, großmächtiger Weltenzauberer Īsā, IHR habt mich befreit. Ich möchte für alle Zeiten Eure Dienerin und Eure Jüngerin sein.”
Jagan strömten die Tränen aus beiden Augen, er ging auf seine Frau zu: „Das ist ja wieder meine geliebte Sita, endlich erkenne ich dich wieder.” Sie umarmten sich und küssten sich.
Auch Amita umarmte ihren Mann und sagte: „Im Dämonenaustreiben bist du tatsächlich unübertroffen.”
„Und du, mein Schatz, bist die genialste Übersetzerin, die ich je gehört habe!” Dann mussten beide lachen.
Später saßen die vier noch bei einer Tasse Kräutertee zusammen. Sita fragte Īsā: „Wisst Ihr, wie es kam, dass ich von diesem Dämon besessen wurde?”
„Zunächst wusste ich es nicht. Es wurde mir erst klar, als er sich als JHWH ausgab. JHWH ist der Kriegsgott der Israeliten, also des Volkes, von dem dein Mann abstammt. Er hat dir die Texte aus dem Tenach vorgetragen, diese verherrlichen in der Tat JHWH, den Kriegsgott der Israeliten. Da Jagan die Geschichten aus dem Kopf nach seiner Erinnerung erzählte, dürften Einzelheiten nicht ganz gestimmt haben. Du aber hast dich offensichtlich beim Vortrag mit JHWH identifziert, hast ihn als dein Leitbild wahrgenommen.
„Ja, sicher, ich wollte mich zur Religion meines Mannes bekennen. Und Ihr glaubt, durch diese kleinen Ungenauigkeiten habe ich mich an den falschen Gott gewendet?”
„Das erscheint mir eine plausible Erklärung. Als heiliger Mann sage ich dir aber: es ist immer falsch, sich mit einem Kriegsgott zu identifizieren, ganz gleich ob das Reschef ist JHWH oder Mars, den die Röner verehren. Besser wäre es, sich eine Göttin der Liebe als Vorbild zu nehmen. Das war auch der Grund, warum ich vor einigen Jahren zu den Israeliten gegangen bin, ich wollte ihnen klar machen, dass sie den falschen Gott verehren. Ein Volk, das einen Kriegsgott verehrt, wird immer wieder Kriege führen und nicht zur Ruhe kommen. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht in 2000 Jahren. Sie werden erst damit aufhören, wenn sie statt JHWH einen Gott der Liebe verehren! Daher habe ich ihnen vom fürsorglichen, liebevollen Vatergott Abba gepredigt.”
„Und hattet Ihr Erfolg?”
„Ich hatte zahlreiche Jüngerinnen und Jünger, die mir folgten, aber die Priesterschaft und die Schriftgelehrten waren gegen mich. Sie haben mich vor dem Gericht des Römischen Reiches angeklagt, ich wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet...”
„Du wurdest hingerichtet?” fragte jetzt Amita verwirrt.
„Ja, ich wurde hingerichtet, Amita, die Einzelheiten erzähle ich ein andermal. Aber ich bin nach drei Tagen wieder aus dem Grab auferstanden, habe meine Jünger aufgesucht und sie in viele Länder geschickt, um die Lehre von Abba, dem liebenden fürsorglichen Gott, zu verbreiten. Dann habe ich das Römische Reich verlassen, damit ich nicht erneut gefasst werde, ihre Hinrichtungsarten sind nämlich sehr grausam. Und jetzt bin ich hier, um vom Gott der Liebe, von Abba zu predigen.”
Sita fasste ihren Mann bei der Hand: „Īsā, Ihr habt schon einen Jünger und eine Jüngerin im Kaschmirtal gefunden!” Dann sah sie zu Amita: „Ich glaube, er hat mindestens eine zweite Jüngerin in diesem Tal, oder?”
Amita aber sprach: „Schön, dass wir jetzt schon einen Jünger und eine Jüngerin haben, ich aber werde mit Īsā gemeinsam die gute Lehre verbreiten. Ich werde noch heute diese Robe ausziehen. Danach werden wir uns in einem Ritual der Göttin und dem Gott der Liebe weihen.”
Jesus
widersprach nicht, aber er bestätigte ihre Aussage
auch nicht. Er sah Gespächsbedarf.
Fußnoten
2 Reschef ist
ein phönizischer und syrischer Kriegsgott. Hebrike
Frey-Anthes schreibt in
`Dämonen/Dämonenbeschwörung (AT)´: Der Kriegs-, Krankheits-
und Heilgott Reschef (...) ist über einen langen Zeitraum
und über einen weiten Raum im alten Orient verbreitet. Die
biblischen Texte (Hab 3,5; Dtn 32,34; Ps 76,4; Ps 78,48;
Hhld 8,6; Hi 5,7; Sir 43,17) scheinen die Integration des
Gottes Reschef nicht als direkte Gefährdung für die JHWH-Religion anzusehen. Sie nehmen
die Attribute des Gottes auf, aber instrumentalisieren und
depotenzieren ihn. An keiner Stelle wird die Göttlichkeit
Reschefs erwähnt. Statt dessen dient die Integration des
Gottes Reschef der Hervorhebung der Macht JHWHs. (Quelle: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/16101/
(Stand: September 2008).
Erläuterungen
Abba – Wenn
Jesus Gott anbetete, verwendete er dieses aramäische
Wort für „Vater”.
Er nahm nicht die Anrede JHWH,
die
im Tenach
verwendet wurde. Während JHWH
den alttestamentarischen
strengen Gott, der ursprünglich der
Kriegsgott der Juden war, bezeichnet, interpretiert Jesus
das Göttliche neu und sieht darin eine milde,
verständnisvolle und unterstützende Vaterfigur.
Benares –
(heute: Varanasi im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, die
bisauf das 11. Jh. v.u.Z. Zurückgeht). Es ist die Stadt, wo
der Buddha erstmals den Dharma
darlegte. Sie gilt als spirituelle Hauptstadt Indiens und
zieht nochheute unzählige Hindu-Pilger an, die hier im
heiligen Wasser des Ganges baden und Bestattungsrituale
vornehmen. In den gewundenenStraßen der Stadt liegen rund
2.000 Tempel.
Abba – Wenn Jesus Gott anbetete, verwendete er dieses aramäische Wort für „Vater”. Er nahm nicht die Anrede JHWH, die im Tenach verwendet wurde. Während JHWH den alttestamentarischen strengen Gott, der ursprünglich der Kriegsgott der Juden war, bezeichnet, interpretiert Jesus das Göttliche neu und sieht darin eine milde, verständnisvvolle und unterstützende Vaterfigur.
Bhārat Gaṇarājya – (Sprache: Hindi) indische Bezeichnung für Indien
Dharma
– hier gewöhnlich die Bezeichnung für die Lehren des
Buddha. DasWort bedeutet Wahrheit, (Natur-)Gesetz,
Wissenschaft, Lehre.
Guru
– spiritueller Lehrer und/oder Anführer
JHWH
– ist der Eigenname des Gottes im Tanach.
Da es in der hebräischen Schrift keine Vokale gibt
enthält er nur Konsonanten. Ausgesprochen wird er
Jahwe, oder auch Jehova.
Prakrit (Sanskrit, प्राकृत, n., prākṛta) ist die Bezeichnung für diejenigen indoarischen Sprachen, die in der sprachgeschichtlichen Entwicklung auf das Altindische folgten. Sie wurden etwa in der Zeit vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. gesprochen. Natürlich gab es auch im Prakrit regionale Unterschiede.
Tanach - oder Tenach (hebr. תנ״ך TNK) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel, die Sammlung der heiligen Schriften des Judentums er enthält unteranderem die Tora (Weisung). Das Christentum hat alle Bücher des Tanach - etwas anders geordnet – übernommen. Sie sind das AlteTestament.
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