Handlungen haben Folgen - MN 135
nacherzählt von Horst aus Gelnhausen
letzte Änderungen im Dezember 2018
Zu
jenem Zeitpunkt
weilte der Erhabene in Anathapindikas Bhikkhuheim im Jetapark bei
Savatthi. Da ging der brahmanische Student Subha, zum Erhabenen. Nach
dem üblichen Begrüßungsritual setzte er sich seitlich nieder und
fragte den Erhabenen:
"Meister Gotama, was ist die Ursache dafür,
daß man unter den menschlichen Wesen schlechtergestellte und bessergestellte
sieht?"
Der Erhabene sagte: "Student, die Wesen sind die Eigentümer ihrer Handlungen,
Erben ihrer Handlungen; sie entspringen ihren Handlungen, sind an ihre
Handlungen gebunden, haben in ihren Handlungen ihre Zuflucht. Es ist die
Handlung, die die Wesen in schlechtergestellte und bessergestellte
unterscheidet."
Da der Student mit dieser Aussage
offensichtlich nichts anzufangen wusste, entschied sich der Buddha für
eine dataillierte Erklärung:
"Student, da tötet irgendein Mann
oder eine Frau lebende Wesen und ist zur Gewalt geneigt, gnadenlos
gegenüber lebenden Wesen. Wer solche Handlungen begeht, erscheint nach
dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder,
vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der Auflösung des
Körpers in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er kurzlebig.
Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung enthält, der
erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im Himmel, wenn er
dennoch menschliche Form annimmt, dann wird er langlebig.
Student, da ist irgendein Mann oder eine Frau dazu
geneigt, Lebewesen zu verletzen. Weil er solch eine Handlung begeht und auf sich
nimmt, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in Umständen,
die von Entbehrungen geprägt sind, wieder vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der
Auflösung des Körpers
in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er kränklich. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung enthält,
der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im Himmel,
wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann wird er von guter Gesundheit sein.
Student, da ist irgendein Mann oder eine Frau von zornigem
und reizbarem Charakter und zeigt Zorn, Haß und
Bitterkeit. Weil er solche Handlungen begeht, erscheint er nach dem Tode, in Umständen, die von Entbehrungen
geprägt sind, wieder, vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er hässlich. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung enthält,
der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im Himmel,
wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann wird er anmutig.
Student, da ist irgendein Mann oder eine Frau neidisch,
jemand, der andere um Zugewinn beneidet, jemand, der sich darüber ärgert und es anderen
mißgönnt. Weil er solch eine Handlung begeht, erscheint er nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen
geprägt sind, wieder, vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der
Auflösung des Körpers in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist
er ohne Einfluss. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung
enthält, der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im
Himmel, wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann wird er einflussreich.
Student, da gibt irgendein Mann oder eine Frau den
Mönchen und Brahmanen kein Essen, Trinken, Kleidung oder was sie sonst benötigen. Weil er solch eine Handlung
begeht, erscheint nach dem
Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist
er arm. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung
enthält, der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im
Himmel, wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann wird er reich.
Student, da ist irgendein Mann oder eine Frau starrsinnig
und überheblich; er ehrt, respektiert,
würdigt und verehrt denjenigen nicht, der geehrt, respektiert, gewürdigt und
verehrt werden sollte. Weil er solch eine Handlung begeht,
erscheint er nach dem Tode in Umständen, die von
Entbehrungen geprägt sind, wieder, vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist
er von niedriger Geburt, wo immer er auch geboren wird. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung
enthält, der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im
Himmel, wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann ist
er von hoher Geburt, wo immer er auch geboren wird.
Student, da besucht irgendein Mann oder eine Frau einen
Mönch oder Brahmanen und fragt nicht: 'Ehrwürdiger Herr, was ist heilsam? Was
ist unheilsam? Was ist tadelnswert? Was ist ohne Tadel? Was sollte gepflegt
werden? Was sollte nicht gepflegt werden?' Weil er solch eine Handlung begeht, erscheint er nach dem Tode in
Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, vielleicht sogar in der Hölle. Wenn er aber in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist
er dumm. Wer sich jedoch solcher Taten und solcher Gesinnung
enthält, der erscheint in guten Bedingungen, möglicherweise sogar im Himmel, wenn er dennoch menschliche Form annimmt, dann ist
er weise.
Die Wesen sind die Eigentümer ihrer Handlungen, Student,
Erben ihrer Handlungen. Es ist die
Handlung, die die Wesen in schlechtergestellte und bessergestellte
unterscheidet."
Nach diesen Worten sagte der
brahmanische Student Subha zum Erhabenen: "Großartig, Meister Gotama!
Das Dhamma ist von Meister Gotama auf vielfältige Weise klar gemacht
worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet worden wäre. Ich nehme
Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus.
Möge Meister Gotama mich als Laien-Anhänger annehmen."
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