Dschungeldickicht - MN 17
nacherzählt von Horst aus Gelnhausen
letzte Änderungen im November 2018
Diese
Nacherzählung habe ich in Form eines Ratespieles angelegt um
Wiederholungen zu vermeiden. Beim Vortrag lasse ich die Leute raten, in
der schriftlichen Variante erscheinen die Lösungen am Ende. (Die Numerierung der Absätze entspricht der Zählung in der Majjhima Nikaya).
1. Einst weilte der Erhabene im Jetahain bei Savatti, dort wandte er sich an die Mönche:
3. Da lebt ein Mönch im Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentriertes Herz
nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht
vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem
Gefesseltsein wird nicht erlangt; und auch die Primärbedürfnisse
(Kleidung, Nahrung, Nachtlager und medizinische Grundversorgung) sind
schwer zu erhalten. All dies ist ihm inzwischen voll bewusst. Was meint
ihr, wie sollte er sich verhalten?
4. Da lebt ein Mönch im Dschungeldickicht. Während er dort lebt, wird seine noch nicht verankerte Achtsamkeit nicht verankert, sein unkonzentriertes Herz
nicht konzentriert, seine noch nicht vernichteten Triebe werden nicht
vernichtet, die noch nicht erlangte höchste Sicherheit vor dem
Gefesseltsein wird nicht erlangt; aber seine Primärbedürfnisse
sind leicht zu befriedigen. All dies ist ihm voll bewusst. Was meint
ihr, wie sollte er sich verhalten?
6. Da lebt ein Mönch im Dschungeldickicht.
Während er dort lebt, wird seine zuvor noch nicht verankerte
Achtsamkeit verankert, sein vorher unkonzentriertes Herz wird
konzentriert, seine zuvor noch nicht vernichteten Triebe werden
vernichtet, die bis dahin noch nicht erlangte höchste Sicherheit von
dem Gefesseltsein wird erlangt; und auch seine Primärbedürfnisse
sind leicht zu befriedigen. All dies ist ihm voll bewusst. Was meint
ihr, wie sollte er sich verhalten?
5. Da lebt ein Mönch im Dschungeldickicht.
Während er dort lebt, wird seine zuvor noch nicht verankerte Achtsamkeit
verankert, sein vorher unkonzentriertes Herz wird konzentriert, seine
zuvor noch nicht vernichteten Triebe werden vernichtet, die bis dahin
noch nicht erlangte höchste Sicherheit von dem Gefesseltsein wird
erlangt; aber seine Primärbedürfnisse
sind schwer zu befriedigen. All dies ist ihm inzwischen voll bewusst. Was meint
ihr, wie sollte er sich verhalten?
7. Der Buddha spielt anschließend noch mehrere Möglichkeiten durch, wobei
er jeweils den Versuchsaufbau geringfügig variiert: Da lebt ein Mönch
nicht im Dschungel, sondern nahe bei einem Dorf, spirituell läuft es
wieder schlecht (wie oben) und auch die Versorgung mit den
Primärbedürfnissen ist schlecht. Was meint
ihr, wie sollte er sich verhalten?
8. Er lebt bei einem Dorf, spirituell läuft es schlecht, aber die Versorgung ist gut.
9. Er lebt bei einem Dorf und erzielt spirituelle Fortschritte, auch die Versorgung ist gut.
10. Er lebt bei einem Dorf und erzielt spirituelle Fortschritte, aber die Versorgung ist schlecht.
Gleich eine Warnung an die
Ratenden: Nicht immer kommen nur die beiden bisherigen Antworten vor,
es ist auch eine dritte Antwort möglich - und der Buddha gibt sie!
11.-14. In den nächsten vier Fällen dekliniert der Buddha die sonst
gleiche Versuchsanordnung für den Fall durch, dass der Mönch bei einer Marktstadt lebt. Wie sollte er sich nunmehr entscheiden?
15.-18. Wie ist es, wenn es sich um eine Großstadt handelt?
19.-22. Nun verändert der Buddha die Versuchsanordnung etwas. Das über
die spirituelle Entwicklung Gesagte und auch die beiden Varianten ezüglich der Versorgungslage bleiben zwar gleich, aber diesmal
handelt sich es um ein ganzes Land (mit dem entsprechenden Volk, der
Kultur, der Sprache, den Gewohnheiten). Kommen wir jetzt zu einem
anderen Ergebnis?
23.-26. Dies ist die letzte Vierergruppe. Hier gibt es in mindestens
einem Fall eine Änderung. Die Änderung in der Versuchsanordnung
betrifft aber nur einen einzigen Punkt, der Mönch lebt jetzt nämlich
nicht mehr in Abhängigkeit von einer Gruppe (Dorf, Stadt, Land),
sondern von einer einizigen ganz bestimmten Person, die ihn fördert.
Die richtigen Antworten:
3. er sollte fortziehen
4. er sollte fortziehen
6. er sollte bleiben
5. er sollte bleiben
7. er sollte fortziehen
8. er sollte fortziehen
9. er sollte bleiben
10. er sollte bleiben
11.-14. wie üblich
15.-18. wie üblich
19.-22. wie üblich
23.-26. Nur wenn die spirituellen Fortschritte und die Versorgung gesichert sind, gibt es eine Änderung gegenüber den bisherigen Gedankenexperimenten. Der Buddha empfiehlt für diesen Fall nämlich: "Der
Mönch sollte lebenslänglich weiter mit dieser Person verkehren. Er
sollte nicht von ihr fortziehen, selbst wenn er fortgeschickt würde."
Warum eigentlich? Ist das nicht Anhaften?
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