Als
diese Geschichte geschah, war der Erhabene in Anathapindikas
Bhikkhuheim im Jeta-Hain bei Savatthi.
Damals war Anathapindika ernsthaft erkrankt und er bat, diese Nachricht
Sariputta zu überbringen. Der Bote eilte zu Buddhas hervorragendem
Jünger und sagte: "Es wäre gut, ehrwürdiger Herr, wenn der
ehrwürdige Sāriputta aus Mitgefühl zum Haus des Haushälters Anāthapiṇḍika kommen
würde." Der ehrwürdige Sāriputta stimmte schweigend zu.
Nachdem er dort angelangt war, setzte
er sich auf einem vorbereiteten Sitz nieder und sagte zum Haushälter
Anāthapiṇḍika: "Ich hoffe, es ist auszuhalten, ich hoffe, du überstehst das. Ich
hoffe, deine schmerzhaften Gefühle lassen nach und nehmen nicht zu."
"Ehrwürdiger Sāriputta, es ist nicht auszuhalten, ich überstehe das nicht. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen
nicht nach." So sprach Anathapindika und schilderte dann seine Schmerzen plastisch.
Dann hielt Sāriputta ihm einen Vortrag über den Dharma, wie er normalerweise nur Mönchen gehalten wird.
Nach diesen Worten weinte der Haushälter Anāthapiṇḍika und
vergoß Tränen. Da fragte ihn der ehrwürdige Ānanda: "Haushälter, bist du am Verzweifeln?"
"Ehrwürdiger Ānanda, ich bin nicht
am Verzweifeln. Aber obwohl ich dem Lehrer und den Bhikkhus, die wert der
Hochachtung sind, lange Zeit gehuldigt habe, habe ich nie zuvor solch einen
Vortrag über das Dhamma gehört."
"Solch ein Vortrag über das Dhamma, Haushälter, wird
weißgekleideten Laienanhängern nicht gegeben. Solch ein Vortrag über das Dhamma
wird jenen gegeben, die in die Hauslosigkeit gezogen sind."
"Nun gut, ehrwürdiger Sāriputta, möge solch ein Vortrag über
das Dhamma weißgekleideten Laienanhängern gegeben werden. Es gibt Männer aus
guter Familie mit wenig Staub auf den Augen, die zugrunde gehen, wenn sie
solches Dhamma nicht hören. Es wird jene geben, die das Dhamma verstehen
werden."
Dann, nachdem der ehrwürdige Sāriputta gegangen war, starb Anāthapiṇḍika und erschien nach dem
Tode im Tusita Himmel wieder.
Danach ging Anāthapiṇḍika, nun ein junger Deva von
wunderschöner Erscheinung, zu fortgeschrittener Nachtstunde zum Erhabenen, wobei
er den ganzen Jeta-Hain erhellte und richtete sich in Versform an den Erhabenen:
- Gesegnet ist der Jeta-Hain,
- In dem die Seher-Sangha wohnt,
- Worin der Dhamma-König herrscht,
- Verzückungsquelle ist für mich.
- Durch Dhamma, Wissen, edles Tun,
- Durch Tugend, höchsten Lebensweg -
- Durch dies ein Sterblicher wird rein
- Und nicht durch Stammbaum und Besitz.
- Daher, ein Weiser, wenn er sieht,
- Was wahr zu seinem Guten führt,
- Das Dhamma weise er erforsch',
- Und läutern sollt' er sich damit.
- Sāriputta ganz oben steht,
- In Tugend, Frieden, Weisheitsweg,
- Ein Bhikkhu, der hinüberging,
- Ist ebenbürtig, bestenfalls."
Nach diesen Worten sagte der ehrwürdige Ānanda zum
Erhabenen: "Gewiß, ehrwürdiger Herr, muss jener junge Deva Anāthapiṇḍika gewesen
sein. Denn der Haushälter Anāthapiṇḍika hatte vollkommenes Vertrauen in den
ehrwürdigen Sāriputta."
"Gut, gut, Ānanda. Du hast die richtige Schlussfolgerung
gezogen. Jener junge Deva war Anāthapiṇḍika, niemand sonst."