Achtsamkeit auf den Körper - MN 119
nacherzählt von Horst aus Gelnhausen
letzte Änderungen im November 2018

Zu jenem Zeitpunkt befand sich der Erhabene im Jeta-Hain bei Savatthi, in Anathapindikas Bhikkhuheim. Eine Gruppe von Mönchen saß beisammen und unterhielt sich. Vom Buddha gefragt, antworteten sie, ihre Erörterung habe der Körperbetrachtung gegolten. Der Buddha nahm dies zum Anlass, die Körperbetrachtungen grundsätzlich und in Einzelheiten zu erläutern. Er sagte:

"Zunächst zur Atemachtsamkeit. Die grundlegenden vier Phasen hierbei sind

1. Der Mönch atmet einige Minuten lang ein und lang aus und betrachtet dies.
2. Der Mönch atmet einige Minuten kurz ein und kurz aus und betrachtet dies.
3. Der Mönch achtet einige Minuten beim Ein- und beim Ausatmen darauf, dass er den gesamten Atemkörper erlebt.
4. Der Mönch beruhigt, während er das Ein- und Ausatmen betrachtet, die Körpergestaltungen.

Wenn er so eine halbe Stunde oder länger den Atem betrachtet, wird sein Herz innerlich gefestigt, zur Ruhe gebracht, zur Einsicht gebracht, gesammelt. Auf solche Weise entfaltet man Achtsamkeit auf den Körper.

Eine zweite Art der Körperbetrachtung ist die Achtsamkeit auf die Körperstellungen, sie wird nicht gesondert in Meditationssitzungen eingeübt, sondern immer, den ganzen Tag über und auch bei Nacht:
Auch diese alltägliche Praxis ist Teil der Körperbetrachtung. Auch auf solche Weise entfaltet man Achtsamkeit auf den Körper.

Dann - drittens - geht es um Wissensklarheit, auch dies sollte Teil unserer alltäglichen Praxis sein:
Auch auf solche Weise entfaltet man Achtsamkeit auf den Körper.

Als Viertes ist die Betrachtung der Körperteile zu nennen. Hier betrachtet man seinen mit vielen unreinen Dingen angefüllten Körper so: In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Blut, Eiter, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere und Urin. Genauso, wie ein Kornhändler sein Lager betrachtet und analysiert: da sind Bergreis, roter Reis, Bohnen, Erbsen, Hirse und weißer Reis, so eben betrachet man seinen Körper achtsam.  Auch auf solche Weise entfaltet man Achtsamkeit auf den Körper.

Als Fünftes ist die Betrachtung der Elemente zu nennen
Alle diese Elemente gehören mir nicht. Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein selbst. Sie gehören der Natur, sind Teil der Natur auch jetzt, in diesem Moment. Auch auf solche Weise entfaltet man Achtsamkeit auf den Körper.

Als Sechstes möchte ich die Leichenfeldbetrachtungen nennen, hierzu vergleicht ein Bhikkhu, als ob er eine Leiche in verschiedenen Stadien des Zerfalls sähe, angefangen von der leicht bläulich verfärbten Leiche bis zu einem Stadium, in dem nur noch einzelne Knochen und Zähne verstreut herumliegen, und er sagt sich `Dieser mein Körper ist von der gleichen Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht engehen.´
Auch auf solche Weise entfaltet ein Bhikkhu Achtsamkeit auf den Körper.

Siebentens kann man den Körper bei den Vertiefungen beachten:
Auch auf solche Weise entfaltet ein Bhikkhu Achtsamkeit auf den Körper.

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